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  • Mittwoch, 11 September 2024, 00:19 Uhr | Lesezeit ca. 5 Min.

Elsterradweg in Plauen vollständig ausgebaut

Elsterradweg verläuft auf rund 250 Kilometern von der Elsterquelle bis zur Mündung der Weißen Elster in die Saale bei Halle

Der Elsterradweg ist um einen Kilometer in Plauen länger und nun in der Spitzenstadt komplett ausgebaut. Damit können Radfahrer durch die Stadt von Altchrieschwitz bis zum Leuchtsmühlenweg fast ausschließlich an der Elster mit dem Rad entlangfahren. Der Elsterradweg ist rund 250 Kilometer lang.  

Mehr dazu im Reel:

Der Elsterradweg verläuft auf rund 250 Kilometern von der Elsterquelle in der Nähe der tschechischen Stadt Aš bis zur Mündung der Weißen Elster in die Saale bei Halle. Nach 15 Kilometern auf tschechischer Seite führt der Radweg über die deutsche Grenze ins Vogtland.

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In Plauen wurde nun der letzte Teilabschnitt des Elsterradweges eröffnet. Dieser führt rund einen Kilometer durch Plauen. Damit können Radfahrer durch die Stadt von Altchrieschwitz bis zum Leuchtsmühlenweg fast ausschließlich an der Elster mit dem Rad entlangfahren. Der nun fertiggestellte Abschnitt führt zwischen Leuchtsmühlenbrücke und Dürerbrücke entlang des Berufsschulzentrums e.o.plauen. Damit ist der Elsterradweg in Plauen vollständig ausgebaut.

Landrat Thomas Hennig und Oberbürgermeister Steffen Zenner begrüßten zusammen mit weiteren Vertretern von Bau, Stadt und Landkreis die ersten Radfahrer auf der neuen Strecke. Mit einem Hochrad testete Familie Arnold als erstes den asphaltierten Weg und bekam als Belohnung von der Stadt eine Trinkflasche und ein T-Shirt überreicht.

“Ich hoffe, dass der Weg von vielen Radlern genutzt wird – seien es Touristen, die Plauen und das Vogtland entdecken möchten, oder Einheimische, die einen Ausflug in die Natur unternehmen wollen.”

Oberbürgermeister Steffen Zenner

Oberbürgermeister Steffen Zenner: „Mit der Fertigstellung des Elsterradweges in Plauen ist unsere Stadt um einen Vorzeige-Radweg reicher. Der neue Abschnitt stellt einen wichtigen Lückenschluss dar und bietet für den Radverkehr nun eine durchgängige Streckenführung auf der nördlichen Elsterseite an. Dadurch müssen Radfahrer nicht mehr den Weg über die vielbefahrene Holbeinstraße oder die gesperrte Panzerbrücke nehmen, sondern können die neue und sichere Strecke auf der gegenüberliegenden Elsterseite nutzen. Ich hoffe, dass der Weg von vielen Radlern genutzt wird – seien es Touristen, die Plauen und das Vogtland entdecken möchten, oder Einheimische, die einen Ausflug in die Natur unternehmen wollen. Ich möchte mich beim Landkreis für die gute Zusammenarbeit im Entstehungsprozess des Radweges bedanken.“

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Hochradfahrer Helmut Arnold war ebenfalls bei der Eröffnung des Elsterradwegs dabei. Foto: S. Höfer
Hochradfahrer Helmut Arnold war ebenfalls bei der Eröffnung des Elsterradwegs dabei. Foto: S. Höfer

Bauherr für den vogtländischen Streckenabschnitt des Elsterradwegs ist das Landratsamt Vogtlandkreis. Es kooperiert dabei mit den anliegenden Kommunen, durch die der Elsterradweg führt. Die reinen Baukosten für den neuen Streckenabschnitt belaufen sich auf knapp 400.000 Euro, die durch den Landkreis getragen werden. Die Bauarbeiten starteten Anfang Februar dieses Jahres.

In Plauen hat der Elsterradweg einige Highlights zu bieten: Ein kürzlich gebautes Teilstück zwischen Hammerbrücke und Chrieschwitz wartet mit verschiedenen Kunstwerken am Wegesrand auf und wurde als „Kunstweg“ bekannt. Im weiteren Verlauf lohnt ein Abstecher vom Elsterradweg in die Elsteraue. Hier lädt die Fabrik der Fäden zu einem Besuch ein. Auch ein Spaziergang im schönen Areal der Weber- und Handwerkerhäuser oder zum Spielplatz „Kreative Elsteraue“ bieten sich an. Viele weitere beliebte Ausflugsziele wie das Pfaffengut können über den Elsterradweg erreicht werden.

Im Vogtland führt der Radweg durch die Kultur- und Festspielstadt Bad Elster weiter durch Adorf und Oelsnitz, vorbei an der Talsperre Pirk bis in die Spitzenstadt Plauen. Von dort aus gelangt man über die Talsperre Pöhl und Elsterberg nach Greiz, Zeitz und Leipzig bis Halle.

Hintergrund:

Der Freistaat Sachsen hat in seiner Radverkehrskonzeption 2005 den Ausbau der zehn sächsischen Radfernwege als touristische Hauptrouten festgelegt und mit einer hohen Förderquote unterstützt, darunter auch den Elsterradweg. Planmäßig sollte jede Kommune ihren jeweiligen Abschnitt planen und bauen. Dies hat nicht nur die kleineren Kommunen vor große Herausforderungen gestellt, denn Grunderwerb, Umweltauflagen, verschiedene Baulastträger und Abstimmungen mit den Nachbarkommunen über den genauen Verlauf sowie die Einigung auf einen einheitlichen Baubeginn der Radwegabschnitte reihten sich in die zahlreichen anderen Projekte und Problemlösungen der Kommunen ein und waren, trotz hoher Förderung, mit erheblichen Eigenanteilen erschwert.

Der Vogtlandkreis, die Gemeinde Weischlitz und die Stadt Plauen entschieden daher, die Planung und den Bau des Elsterradweges im Vogtland als Gesamtprojekt über den Vogtlandkreis zu koordinieren. Diese Idee wurde von allen an der Weißen Elster anliegenden Kommunen begrüßt und unterstützt. Im ersten Schritt wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die den künftigen Verlauf des Elsterradweges untersuchte – beginnend bei den tschechischen Nachbarn, bis zur Übergabe an die Nachbarkommunen im Norden des Vogtlandes.

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Die Studie wurde von allen Kommunen 2008 als Arbeitsgrundlage beschlossen und eine entsprechende Vereinbarung mit dem Landratsamt im folgenden Jahr unterzeichnet. Somit konnte das Landratsamt als Bauherr, mit Unterstützung der Kommunen, die Errichtung des Elsterradwegs angehen. Die Kommunen selbst beteiligten sich finanziell an den nicht-förderfähigen Kosten. Somit konnte die erfolgreiche Kooperation aus Landkreis und Kommunen einen entscheidenden Beitrag zur Förderung des Radverkehrs und des Tourismus im Vogtland leisten.

Von den insgesamt 12 Bauabschnitten in Plauen wurden beginnend ab 2003 ein Abschnitt von der Stadt Plauen, vier vom Bund, einer vom ZWAV und fünf vom Landratsamt im Zusammenwirken mit der Stadt Plauen errichtet. Am 2. September 2024 wurde der sechste und damit letzte Bauabschnitt in Plauen feierlich übergeben. Der erste Bauabschnitt war Kürbitz-Straßberg.

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