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Vogtland Nachrichten
  • Donnerstag, 10 November 2022, 12:21 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Talsperre Pirk: Neue Technik ersetzt historische Armaturen

Sechzehn Tonnen schweres Bauteil wird eingebaut

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat an die Talsperre Pirk im Vogtland zum Fototermin eingeladen. Das zweite neue Ringkolbenventil wurde per Kran ins Innere der Staumauer gehoben und anschließend eingebaut.

Einheben des Ringkolbenventils. Foto: LTV Katrin Schoene
Einheben des Ringkolbenventils. Foto: LTV Katrin Schoene

Die Ringkolbenventile sind die Armaturen zur Steuerung der Talsperre Pirk. Sie regeln, wie viel Wasser über die beiden Grundablassleitungen an den Unterlauf abgegeben wird. Das ist beispielsweise bei Hochwasser aber auch zur Niedrigwasseraufhöhung bei Trockenheit relevant. Die Grundablässe haben einen Durchmesser von je zwei Metern. Sie sind im Inneren der Staumauer im sogenannten Schieberhaus eingebaut.

Die Talsperre Pirk wurde zwischen 1935 und 1939 errichtet. Die Ringkolbenventile befanden sich bisher weitestgehend noch im Originalzustand. In den zurückliegenden Jahren wurden sie zwar instandgesetzt. Jedoch zeigten sich altersbedingte Verschleißerscheinungen, die die Bedienbarkeit der Armaturen zunehmend eingeschränkt hatten. Durch den Neubau wird die uneingeschränkte Funktionsfähigkeit wiederhergestellt. In die beiden Grundablassleitungen wird jeweils ein stahlgeschweißtes Ringkolbenventil mit einem Durchmesser von zwei Metern eingebaut. Die beiden Großarmaturen sind Sonderanfertigungen. Zusätzlich wird die wassertechnische Ausrüstung erweitert und es werden umfangreiche Korrosionsschutzarbeiten durchgeführt.

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Die Bauarbeiten finden bei laufender Bewirtschaftung der Talsperre statt. Deshalb gibt es zwei Bauabschnitte, in denen jeweils nur ein Grundablassstrang saniert wird. Das gesamte Vorhaben kommt im 2. Quartal 2023 zum Abschluss. Die Staumauer erhält zudem einen neuen Zugang in den Kontrollgang am linken Hang. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 3,9 Millionen Euro und werden durch den Freistaat Sachsen finanziert.

Die erste 16 Tonnen schwere Großarmatur wurde im November 2021 in einem Stück angeliefert und abgeladen. Gleichzeitig wurde die alte Armatur ausgebaut und abtransportiert. Anschließend folgten verschiedene Instandsetzungs- und Vorbereitungsarbeiten für den Einbau der neuen Armatur. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme konnte der erste Bauabschnitt abgeschlossen werden und der gleiche Bauablauf schließt sich nun für den 2. Bauabschnitt an.

Eine baubedingte Absenkung des Wasserspiegels ist nicht vorgesehen. Auch 2022 gab es durch die Baumaßnahme keine Einschränkungen der Badesaison. Die ausgebauten Alt-Armaturen werden museal aufbereitet, eine davon ist bereits auf dem Ausstellungsplatz der Talsperre Pirk interessierten Besuchern zugänglich gemacht und kann besichtigt werden.

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Hintergrundinformation

Die Talsperre Pirk ist eine Brauchwassertalsperre bei Oelsnitz im Vogtland. Gebaut wurde sie im Tal der Weißen Elster zwischen 1935 und 1939 zur Versorgung der Textilindustrie mit Brauchwasser. Als am Ende des 20. Jahrhunderts große Textilbetriebe schließen mussten, fiel diese Hauptaufgabe weg. Heute hat die Talsperre eine große Bedeutung für die Niedrigwasseraufhöhung der Weißen Elster, den Hochwasserschutz, die Energiegewinnung und die Naherholung.

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