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Vogtland Nachrichten
  • Montag, 31 März 2025, 08:27 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Neues Konzept: So soll sich das Vogtland weiter entwickeln

Kreisentwicklungskonzept erfährt Fortschreibung

Vogtland-Landrat Thomas Hennig hat zusammen mit knapp 60 Akteuren aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik den symbolischen Startschuss für ein neues Kreisentwicklungskonzept gegeben. Im kommenden Jahr soll das gemeinsam erarbeitete Konzept mit Beteiligungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit vorgelegt werden.

Die Zukunft des Vogtlandes gemeinsam gestalten. Foto: Vogtlandkreis
Die Zukunft des Vogtlandes gemeinsam gestalten. Foto: Vogtlandkreis

Es baut auf den Vorstellungen sowie den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger im Vogtlandkreis auf und bildet die Entwicklungs- und Investitionsschwerpunkte des Landkreises sowie engagierter Partner für das kommende Jahrzehnt ab.

Landrat Thomas Hennig: „Angesichts einer großen Dynamik bei den Themen Wirtschaft, Migration, Demographie, Stadtentwicklung oder Finanzen kommt das Konzept zur richtigen Zeit. Es soll die Vorstellungen der Menschen über ihre Zukunft mit den reellen Gestaltungsoptionen vereinen sowie neue Entwicklungschancen aufzeigen.“

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Zur Auftaktveranstaltung am Mittwoch standen im Landratsamt Vogtlandkreis zunächst die Leitthemen Lebens-, Wirtschafts- und Naturräume auf der Tagesordnung. Unter den Teilnehmenden waren neben Vertretern aus den Städten und Gemeinden unter anderem auch die IHK, die HWK, der Kreisschülerrat, der Kreissportbund sowie der Kreisfeuerwehrverband Vogtland, der Bauern- und Tourismusverband oder Sozial- und Naturschutzverbände. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt „Kreisentwicklungskonzept Vogtlandkreis“ vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. sowie dem Planungsbüro StadtLand GmbH aus Leipzig. Geschäftsführer Dr. Uwe Ferber:

„Die offene, ehrliche Diskussion hat die wunden Punkte des Vogtlandkreises einerseits benannt, aber zugleich gezeigt, dass alle konstruktiv an der Lösung von Problemen arbeiten wollen. Alle Teilnehmer eint ein starkes Selbstbewusstsein und Bekenntnis zum Vogtlandkreis, zur Identität, zur Steigerung der Lebensqualität“, so Dr. Uwe Ferber. Auch wenn man sich erst am Anfang des Prozesses befinde, so ließen sich die Herausforderungen für die großen Kreisstädte und die ländlichen Gebiete klar erkennen.

„In der intensiven Diskussion wurden Probleme mit Bürokratie, drohenden Einschnitten bei den Förderprogrammen, wie der Städtebauförderung und die unterschiedlichen Herausforderungen der großen Kreisstädte und der ländlichen Gebiete offen diskutiert. Besonders betrachtet werden soll  die Stärkung der ländlichen Landkreiskommunen durch den Erhalt der Infrastruktur, Leerstandsbekämpfung und Stärkung des Ehrenamtes. Die Wirtschaft soll durch regionale Pilotprojekte gemeinsam mit Forschungsinstituten Zukunftsfelder besetzten und das Vogtland überregional bekannt gemacht werden“, so Ferber weiter.

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Aus den Ergebnissen der Diskussionen in den Themengruppen werden nun in Workshops die Themen vertieft und bis zum Sommer Strategien sowie Handlungsfelder vorgelegt.

Der Vogtlandkreis hat im Jahr 2010 die regionale Strategie „Vision Vogtland 2020“ erarbeitet. Angesichts der laufenden Entwicklung muss dieses Konzept nun fortgeschrieben und auf die aktuellen Bedürfnisse hin angepasst werden. Ziel ist es, insbesondere die Veränderungen der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

Zum Projekt:

  • Das Projekt zur Fortschreibung des Kreisentwicklungskonzept soll bis 2026 abgeschlossen sein. Zur Realisierung erhielt der Vogtlandkreis Fördermittel vom Freistaat Sachsen in Höhe von 150.000 EUR, die Gesamtkosten belaufen sich auf insgesamt 200.000 EUR.
  • Vorhandene Strategien und Konzepte sollen einbezogen werden, darunter die der verschiedenen LEADER-Strategien oder der Städte Plauen, des Mittelzentralen Städteverbundes Göltzschtal oder der Stadt Reichenbach. Auch neue Akteure, wie Mitglieder der Bio-Region Vogtland, Paritätische Einrichtungen, Jugendparlamente oder die Duale Hochschule Plauen werden in den Prozess eingebunden.
  • Die Ergebnisse aus der Online-Umfrage des Landkreises aus dem Jahr 2024 werden ebenfalls in die Betrachtung einfließen. An der Beantwortung der Fragen des 10-Punkte-Programmes hatten knapp 8.000 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen.
  • Auch die besondere Lage des Vogtlandkreises im Dreiländereck mit Tschechien, Thüringen und Bayern soll Berücksichtigung finden.
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