- Donnerstag, 11 Juni 2020, 20:58 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Neues Kompetenzzentrum für Brandschutz in Eich
Die Vision einer „Mehrgenerationen-Feuerwehr“
In Eich soll bis Anfang 2023 ein neues Kompetenzzentrum für den Brand- und Katastrophenschutz entstehen. Neben dem Feuerwehrtechnischen Zentrum und dem Katastrophenschutzlager des Vogtlandkreises soll in dem neuen Objekt auch die Jugendarbeit, Brandschutzerziehung und Nachwuchsförderung konzentriert und zentral koordiniert werden.
Damit wird das öffentliche Interesse am Ehrenamt bzw. an den einschlägigen Berufsbildern der Gefahrenabwehr gesteigert und dem demographischen Wandel entgegengewirkt.
In der Vision einer „Mehrgenerationen-Feuerwehr“ sollen mit dem Kompetenzzentrum standardisierte Prozesse des Feuerwehralltages vereinfacht, die Nachwuchsgewinnung gestärkt sowie die Aus- und Fortbildungssituation verbessert werden. Zukünftig können unter einem Dach die Jüngsten spielerisch das Feuer und die Gefahr entdecken, die aktiven Mitglieder der Feuerwehren an modernen Anlagen für brenzlige Situationen trainieren sowie die Kameradinnen und Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung ihr Wissen weitergeben. Darüber hinaus soll am Standort in Eich auch der Sport nicht zu kurz kommen. Am zentralen Feuerwehrturm werden auch Wettkämpfe nach internationalem Standard möglich sein.
Heute (06.06.2020) informierte sich der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer vor Ort zum aktuellen Projektstand. Landrat Rolf Keil begrüßte die Gäste auf dem künftigen Areal, darunter auch mehrere Vertreter vogtländischer Feuerwehren. In einer ausführlichen Präsentation stellten Kreisbrandmeister Gerd Pürzel und Katastrophenschutz-Mitarbeiter Thomas Schlosser die Einzelheiten vor.
Knapp zwei Drittel der über 8 Mio. Euro geplanten Kosten stemmt der Vogtlandkreis aus Eigenmitteln. Neben Fördermitteln aus dem EU-LEADER-Programm hat auch der Freistaat Sachsen finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt.
Mit der Errichtung des Kompetenzzentrums wird die Ausbildung an den Standorten der Feuerwehren und in der gemeindeübergreifenden Ausbildung durch Schaffung moderner Unterrichtsäume und zentraler Lehr- und Ausbildungstechnik auf ein neues Niveau gehoben.
Darüber hinaus soll ein Katastrophenschutzlager angegliedert werden. In Folge der Kreisgebietsreform im Jahr 1996 gab es eine Vielzahl von dezentralen Katastrophenschutzlagern im Landkreis. Momentan werden zwei Standorte als Lager genutzt, wobei keines die Anforderungen erfüllt. Derzeit sind insgesamt 3.500 Männer und Frauen in 159 Feuerwehren im Vogtlandkreis aktiv. (landratsamt)
2020-06-11