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Vogtland Nachrichten
  • Montag, 4 November 2024, 08:04 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Katharina Kempt und Hannes Reinhold bei Ehrenamtsgala im Vogtland ausgezeichnet

Zwei Vorbilder aus dem Vogtlandkreis

Das Königliche Kurhaus in Bad Elster bot den passenden Rahmen für die Ehrenamtsgala des Vogtlandkreises. Landrat Thomas Hennig ehrte 21 wertvolle Menschen im Ehrenamt. Alle zuvor vorgeschlagen von Vereinen, Kommunen oder Bürgern.

Die Geschichte zweier Geehrter soll beispielhaft die Bandbreite des ehrenamtlichen Engagements im Vogtland unterstreichen.

Katharina Kempt (71) aus Neustadt arbeitete bis zum Ruhestand als Kindergärtnerin. Doch von Ruhestand wollte sie 2015 nichts wissen: „Für mich ist Hilfe für Menschen eine Herzenssache. Wenn man gibt, bekommt man so viel Dankbarkeit zurück.“

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Für mich ist Hilfe für Menschen eine Herzenssache: Katharina Kempt. Foto: David Rötzschke/Landratsamt Vogtlandkreis
Für mich ist Hilfe für Menschen eine Herzenssache: Katharina Kempt. Foto: David Rötzschke/Landratsamt Vogtlandkreis

Die Vogtländerin ist aktiv in einer Falkensteiner Kirchgemeinde, in der Tafel Falkenstein („Brotkorb“) und in der AWO Auerbach. Vor allem aber engagiert sie sich als ehrenamtliche Hospizhelferin im Verein Nächstenliebe in Falkenstein und Klingenthal. Katharina Kempt begleitet totkranke Menschen im gesamten Vogtland beim Sterben, entlastet Eltern kranker Kinder, hält Sitzwachen in akuten Notfällen.

Die leidenschaftliche Helferin leitet auch ein „Trauercafé“ in Treuen. Hier schafft sie einen Ort des Trostes für trauernde Menschen. „Wenn ich gerufen werde, bin ich Tag und Nacht für Menschen in Not da“, sagt Katharina Kempt. Die Frau mit dem großen Herzen und dem tiefen Mitgefühl.

“Ich war überrascht, freue mich aber über die schöne Anerkennung.”

Hannes Reinhold

Der jüngste Geehrte in Bad Elster ist erst 19 und hat ein sehr spezielles Hobby: Hannes Reinhold aus Lauschgrün liebt die Göltzschtalbrücke. „Am Fuße des Bauwerks bin ich groß geworden und ich bewundere die Ingenieursleistung.“

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Schon vor Jahren beschäftigte sich der Vogtländer intensiv mit der Göltzschtalbrücke. Er sagt: „Sie wurde vor gut 170 Jahren von kreativen Vogtländern erdacht und erbaut. Dank der statischen Berechnung des Genies Andreas Schubert aus Wernesgrün steht das Bauwerk bis heute.“

Hannes Reinhold hat sich eine Menge Wissen angeeignet und gibt es bei Führungen gerne weiter. „Es wäre doch schade, wenn diese großartige Brücke nicht beachtet würde. Deshalb versuche ich die nötige Aufmerksamkeit zu erzeugen.“ Seit mehr als zwei Jahren führt der Lauschgrüner für den Fremdenverkehrsverein Oberes Vogtland ehrenamtlich Besucher zur Brücke. „Hier erkläre ich die Geschichte aller 26 Millionen verbauten Ziegelsteine“, sagt er scherzhaft.

Für den Verein ist Reinhold auch als Nachtwächter in Reichenbach unterwegs, erklärt Besuchern die Geschichte der Stadt. Um seiner geliebten Heimat und damit der Göltzschtalbrücke verbunden zu bleiben, begann er im Vorjahr eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellen in der Stadtverwaltung Reichenbach. Über die Ehrung bei der Ehrenamtsgala in Bad Elster freut er sich genauso wie Katharina Kempt und die übrigen 19 Eingeladenen: „Ich war überrascht, freue mich aber über die schöne Anerkennung.“

Dieses besondere Engagement von Hannes Reinhold gefällt dem Landrat Thomas Hennig aus einem Grund besonders gut: Er möchte die Göltzschtalbrücke zu einem touristischen Highlight in der Region entwickeln. Nicht nur er. Bei einer Umfrage unter den Vogtländern sprach sich jeder Dritte dafür aus, dass das Bauwerk für die Region werben sollte. „Darum möchte ich das Areal rund um die größte Ziegelsteinbrücke der Welt entwickeln“, sagt der Landrat.

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