- Dienstag, 22 April 2025, 18:55 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Geflügelpest-Alarm im Vogtland: Tödliches Virus erreicht Talsperre Pirk
Geflügelhalter im Vogtlandkreis zur erhöhten Vorsicht aufgerufen
Am Ufer der Talsperre Pirk wurden mehrere tote Schwäne geborgen – das hochpathogene H5N1-Virus ist zurück im Vogtlandkreis. Eine Freilandhaltung wurde bereits zur Aufstallung verpflichtet. Auch Hobbyhalter sind zur erhöhten Wachsamkeit aufgerufen.
Tödliches Virus bei Wildvögeln entdeckt
„Das Risiko von HPAI-H5-Einträgen in deutsche Geflügelhaltungen und Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln in Wasservogelpopulationen innerhalb Deutschlands wird weiterhin als hoch eingestuft“
Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI)
Ende März wurden vier tote Schwäne und ein weiterer toter Schwan an der Talsperre Pirk entdeckt. Mitarbeiter des Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramts (LÜVA) des Vogtlandkreises bargen die Tiere und übergaben sie der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen zur Analyse.
Das Ergebnis: Alle Schwäne wurden positiv auf das Influenzavirus H5 getestet. Die weiterführende Untersuchung im Nationalen Referenzlabor beim Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte den Nachweis von hochpathogenem Aviärem Influenzavirus H5N1.
Freilandhaltung betroffen: Aufstallung angeordnet
Eine nahegelegene größere Freilandhaltung wurde nach Risikobewertung zur sofortigen Aufstallung verpflichtet. Das bedeutet: Das Geflügel darf nicht mehr im Freien gehalten werden, um einen möglichen Kontakt mit Wildvögeln zu verhindern.
Schutzmaßnahmen für alle Geflügelhalter
Innerhalb eines Drei-Kilometer-Radius rund um die Fundstelle sollten alle Geflügelhalter besonders wachsam sein. Doch auch im restlichen Vogtland gilt: Biosicherheit hat höchste Priorität. Das bedeutet strenge Biosicherheitsmaßnahmen umzusetzen:
- Sauberkeit der Ställe
- Tragen von Schutzkleidung
- Desinfektionsmöglichkeiten bereitstellen
Das Friedrich-Loeffler-Institut stellt hierfür hilfreiche Materialien bereit:
- Infografik „Nutzgeflügel schützen“
- „Checkliste zur Vermeidung der Einschleppung“ für gewerbliche Betriebe
- Merkblatt für Kleinhaltungen
Risikoampel & Plan B: Jetzt vorbereitet sein
Für alle Geflügelhalter – ob privat oder gewerblich – gibt es vom FLI die sogenannte Risikoampel. Sie hilft dabei, das eigene Risiko einzuschätzen und gezielt Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Wichtig: Jeder Halter sollte einen Plan B für den Fall parat haben, dass auch im eigenen Bestand eine Aufstallung angeordnet wird.