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Vogtland Nachrichten
  • Dienstag, 22 April 2025, 19:10 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Deutschlandweit einmalig: Vogtland startet riesiges Glasfaser-Ausbauprojekt

Beginn des größten Glasfaser-Förderprojekt Deutschlands – kostenloser Anschluss für tausende Haushalte und Unternehmen

Mit über 160 Millionen Euro Fördermitteln und dem Ausbau durch die Telekom startet im Vogtland nun das größte Glasfaser-Förderprojekt Deutschlands. Rund 37.000 Haushalte, Unternehmen, Schulen und Verwaltungsstellen in 29 Städten und Gemeinden sollen kostenlos angeschlossen werden. Das Vogtland setzt damit bundesweit Maßstäbe.

Landrat Thomas Hennig, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Sebastian Thoms bei der Vertragsunterzeichnung. Foto: Landratsamt Vogtland
Landrat Thomas Hennig, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Sebastian Thoms bei der Vertragsunterzeichnung.
Foto: Landratsamt Vogtland

Glasfaser für alle – kostenlos im Fördergebiet

An das neue Glasfasernetz angeschlossen werden Haushalte, Unternehmen, Schulen und weitere Institutionen – und das völlig kostenfrei, solange sich die Immobilieneigentümer für den Anschluss entscheiden. Um den Zugang nutzen zu können, ist lediglich ein Tarif der Telekom zu buchen.

Der Vogtlandkreis denkt langfristig

Der Vogtlandkreis verfolgt seine Breitbandstrategie bereits seit über 15 Jahren. Schon 2018 startete das letzte große Projekt bei der KOBRA Formen GmbH in Lengenfeld. Mit der Vertragsunterzeichnung zum jetzigen Projekt schließt sich ein bedeutender Kreis.

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„Mit unserer Breitbandstrategie haben wir frühzeitig die Weichen gestellt und dank der Unterstützung von Bund und Land kontinuierlich in die digitale Zukunft des Vogtlandes investiert. Eine schnelle und stabile Verbindung in die digitale Welt schafft die Grundlagen für die Entwicklung mobiler Arbeitswelten und macht das Vogtland als Lebens- und Arbeitsraum attraktiv“

Thomas Hennig, Landrat

Projektgebiete, Planung und Zeitplan

Der Vogtlandkreis hatte bereits 2022 in Abstimmung mit seinen Kommunen das Projekt auf den Weg gebracht – im Rahmen der Gigabit-Richtlinie 2.0 des Bundes sowie der „Digitalen Offensive Sachsen“. In einem Markterkundungsverfahren wurden förderfähige Adressen – sogenannte „graue Flecken“ – ermittelt und in vier Teilgebiete aufgeteilt. Für drei davon wurden Fördermittel bewilligt.

Der Ausbau startet dieses Jahr im Projektgebiet „Yoda“, das unter anderem die Kommunen Bad Brambach, Bösenbrunn, Eichigt, Heinersdorfgrund, Mühlental, Neuensalz, Neustadt/Vogtl. und Triebel umfasst. In den Gebieten „Leia“ und „R2D2“ soll der Baubeginn Anfang nächsten Jahres folgen.

Die Projektgebiete im Vogtlandkreis. Grafik: Landratsamt Vogtland
Die Projektgebiete im Vogtlandkreis. Grafik: Landratsamt Vogtland

Wer profitiert?

Neben den 37.000 privaten Haushalten profitieren auch über 2.200 Unternehmen von Übertragungsraten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde – mit stabiler Verbindung, auch bei hoher Auslastung. Glasfaser ist damit nicht nur schneller als Kupferleitungen, sondern auch zuverlässiger und zukunftssicher.

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Fördermittel und Finanzierung

Insgesamt fließen ca. 162,5 Millionen Euro Fördermittel in das Projekt – rund 97,5 Millionen Euro vom Bund und weitere 65 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen. Für die Umsetzung sind u. a. 1.050 Kilometer Tiefbau und etwa 8.000 Kilometer neue Glasfaserleitungen geplant.

Breitbandstrategie mit Weitblick

Es ist bereits die vierte große Breitband-Ausschreibung des Landkreises seit 2010 – und die dritte im Bereich Glasfaser. Zusätzlich wurden in den letzten Jahren zahlreiche Lücken geschlossen und mehr als 3.600 Unternehmen – u. a. in Gewerbegebieten wie Plauen-Neuensalz, Oberlosa, Steinberg, Lengenfeld und Falkenstein – an schnelles Internet angeschlossen.

Nach Abschluss dieses Projekts liegt die Glasfaser-Versorgungsquote im Vogtland bei rund 68 Prozent – das entspricht ca. 110.000 Haushalten.

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