- Freitag, 6 März 2020, 22:51 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Beschäftigungsrekord im Vogtland: Mehr Frauen auf dem Arbeitsmarkt
Teilzeit nimmt weiter zu
Am Sonntag wird weltweit der Internationale Frauentag begangen. Im Vogtland leben derzeit rund 226.000 Menschen. Davon sind mehr als die Hälfte Frauen. Im Jahr 2019 gingen 40.329 Frauen aus dem Vogtland einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Bezogen auf alle Frauen im erwerbsfähigen Alter lag die Beschäftigungsquote bei 65,9 Prozent.
„Im Vergleich zum Jahr 2018 ist die Beschäftigungsquote um 0,7 Prozentpunkte gestiegen“, betont Agenturchefin Helga Lutz und ergänzt: „In den letzten 20 Jahren ist sogar eine Steigerung um 15 Prozent ersichtlich und das ist sehr erfreulich.“ Dieser Anstieg ist auf eine positive Arbeitsmarktentwicklung im Vogtland zurückzuführen.
Natürlich spielen auch die hohe Erwerbsneigung der Frauen und der Rückgang der Bevölkerung eine Rolle. Nach den aktuellen Statistiken zur Beschäftigung arbeiteten im Juni 2019 insgesamt 82.209 Menschen im Vogtland in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Seit Juni 2015 betrug das Wachstum fast 2.800. Betrachtet man die Entwicklung bei den Frauen, so gingen im Juni 2015 40.057 Frauen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Das bedeutet einen Anstieg von rund 300 Personen.
Jede zweite Frau arbeitet Teilzeit
Jede zweite Frau ist im Vogtland in Teilzeit beschäftigt, das entspricht 52 Prozent. Bei den Männern sind es lediglich rund 11 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2015 waren das fast 1.800 Frauen mehr. Zurückzuführen ist die hohe Teilzeitquote auf die immer flexibler werdenden Beschäftigungsformen. Zudem arbeiten Frauen öfters in Dienstleistungsberufen, in denen häufiger Teilzeit gearbeitet wird, als beispielsweise in Industrieunternehmen. Am Arbeitsmarkt existieren für alle Frauen und Männer neben der dominierenden Vollzeittätigkeit zahlreiche Arbeitszeitmodelle, die eine Beschäftigung in Teilzeit ermöglichen.
„Bei einer guten Arbeitsmarktsituation nimmt die freiwillige Teilzeitbeschäftigung zu, weil sich die Menschen mit dem Blick auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Teilzeitarbeit leisten können. Oft entscheiden sich die Frauen aus persönlichen Gründen für eine kürzere Arbeitszeit“, stellt Helga Lutz fest. Die Gesellschaft und die Arbeitswelt verändern sich ständig und damit auch die traditionellen Rollenmuster. Das fängt bei der Berufswahl an und setzt sich im Arbeitsprozess fort. „Wir möchten bereits die jungen Mädchen für MINT-Berufe begeistern. MINT steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik“, so Helga Lutz weiter.
„Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt in den kommenden Jahren stark verändern. Hier gilt es für junge Frauen einige Bereiche zu erobern. Aktuell liegt der Frauenanteil in diesen Berufsgruppen bei unter 20 Prozent und da ist noch eine Menge Luft nach oben.“
Service: In Deutschland liegt die Beschäftigungsquote der Frauen bei 57,4 Prozent. Das Land Sachsen hat bundesweit mit 65,2 Prozent die höchste Frauenbeschäftigungsquote. Das Vogtland liegt mit 65,9 Prozent im Jahr 2019 noch darüber. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat mit 69,0 Prozent die höchste Beschäftigungsquote von Frauen. (text:arbeitsagentur/foto:sebastian höfer)
2020-03-06