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Vogtland Nachrichten
  • Montag, 18 November 2024, 23:02 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Bahngipfel in Plauen mahnt: Stopp der Franken-Sachsen-Magistrale aufheben

Breites Bündnis fordert in der Plauener Erklärung wieder Bewegung in das Projekt zu bringen

Die Franken-Sachsen-Magistrale muss im Abschnitt Hof – Nürnberg endlich elektrifiziert werden. In einer gemeinsamen Plauener Erklärung fordern Fahrgastverbände, Wirtschaft, Politik und Bahnunternehmen, die Ausbauplanungen wiederaufzunehmen und zügig mit dem Bau zu beginnen.

Bahngipfel "Zum Ausbau und der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale". Foto: privat
Bahngipfel “Zum Ausbau und der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale”. Foto: privat

Während in anderen Regionen noch über Projekte gestritten wird, stehen entlang der Strecke Länder und Kommunen uneingeschränkt hinter dem Ausbau.

Am Samstag luden Schirmherrin Yvonne Magwas, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, und der Fahrgastverband in Plauen zum Bahngipfel zur Sachsen-Franken-Magistrale zwischen Dresden und Nürnberg. Aufgrund einer fachlich fragwürdigen Wirtschaftlichkeitsberechnung durch einen Gutachter des Bundesverkehrsministeriums ruht die Planung der Strecke derzeit. Damit klafft eine große “Diesellücke” zwischen Hof und Nürnberg. In der Folge muss in Hof umgestiegen werden, was für die Fahrgäste oft Stress und verpasste Anschlüsse bedeutet.

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An der Veranstaltung nahmen neben den Organisatoren Vertreterinnen und Vertreter der DB InfraGO, TU Dresden, des Sächsisch-Bayerisches Städtenetzes (Städte Hof, Marktredwitz, Bayreuth, Plauen und Zwickau), der überparteilich arbeitende parlamentarische Arbeitskreis, der IHK Kammer Chemnitz-Vogtland und Repräsentanten der bayerischen und sächsischen Verkehrsministerien teil. Neben der CDU, vertreten durch Yvonne Magwas, war auch die SPD durch ihren stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Detlef Müller anwesend. Die Bedeutung des Projekts geht dabei deutlich über Franken und Bayern hinaus. Auch tschechische Vertreter übermittelten ihren Rückhalt für das Ausbauprojekt, das auch für die Verbindung Nürnberg – Cheb unabdingbar ist.

Bahngipfel "Zum Ausbau und der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale". Foto: privat
Bahngipfel “Zum Ausbau und der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale”. Foto: privat

Bertram Zetzsche, Vorstandsmitglied PRO BAHN Landesverband Mitteldeutschland: „Die Menschen in Südwestsachsen und Nordostbayern fühlen sich von der Bahn und von der Gesellschaft abgehängt. Dagegen müssen wir die Bahn ausbauen und den Fernverkehr in die Region zurückholen!“

Professor Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender Fahrgastverband PRO BAHN ergänzt: „Die Franken-Sachsen-Magistrale geht in ihrer Wirkung deutlich über Sachsen und Bayern hinaus. Anstelle regionaler Verkehrsbeziehungen muss man auch in europäischen Dimensionen denken, z. B an eine Relation Stuttgart – Wroclaw und noch darüber hinaus. Für einen durchgehenden Nachtzug Nürnberg – Dresden – Riga – Tallinn fehlen nur noch drei Abschnitte, die elektrifiziert werden müssen – zwei davon sind in Deutschland.“

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Gemeinsam verabschiedeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Abschluss die Plauener Erklärung.

Plauener Erklärung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Plauener Bahngipfels zur Franken-Sachsen-Magistrale stellen sich einstimmig hinter das in der Region unumstrittene Projekt und fordern:

die Menschen in Südwestsachsen und in Nordostbayern dürfen sich nicht länger gesellschaftlich und bahntechnisch abgehängt fühlen.

der Personen- und Güterverkehr auf der Schiene in der Region und darüber hinaus muss deutlich ausgebaut werden.

die Region muss wieder an den internationalen Fernverkehr angeschlossen werden.

den Bau- und Planungsstopp der vollständigen Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale mit Oberleitung unverzüglich aufzuheben und entsprechende Haushaltsmittel bereitzustellen.

die Methodik der Wirtschaftlichkeitsbewertung zu überarbeiten, sodass die Kosten der eigentlichen Elektrifizierung nicht in die zugrundeliegende Nutzen-Kosten-Untersuchung eingehen.

die Planungs-, Beteiligungs- und Entscheidungsprozesse zu entschlacken.

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