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ratgeber
  • Sonntag, 22 September 2013, 22:54 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Region kann von Zuwanderung mehr profitieren

Entwicklung rückt Fachkräftesicherung in Mittelpunk

Trotz Rekordsteuereinnahmen stehen Steuererhöhungen mit ihren negativen Leistungsanreizen im Mittelpunkt des aktuellen Bundestagswahlkampfes. Allerdings wird bisher die Sicherung des Fachkräfteangebotes als zentrales Thema für die südwestsächsische Wirtschaft weitgehend ausgeblendet. Die vorhandenen Ressourcen müssen in Anbetracht der aktuellen demografischen Entwicklung optimal genutzt werden, teilt die IHK mit.

„Bildung unabhängig von der sozialen Herkunft stellt die beste Sozial- und Wirtschaftspolitik dar“, so der Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz, Hans-Joachim Wunderlich. Neben der notwendigen Erhöhung der Erwerbstätigkeit in allen Bevölkerungsgruppen gehört aber auch die Zuwanderung in ein Gesamtkonzept zur Fachkräftesicherung. Denn infolge der demografischen Entwicklung und der steigenden Spezialisierung drohen Fachkräfteengpässe, die dauerhaft allein durch die heimischen Potenziale nicht zu kompensieren sind. Dafür ist eine arbeitsmarktorientierte Zuwanderung -auch über die aktuelle Krise in Südeuropa hinaus- wichtig.

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Momentan ist Deutschland als Einwanderungsland besonders für Arbeitssuchende aus Südeuropa attraktiv. Zuvor hat bereits die Arbeitnehmerfreizügigkeit für viele osteuropäische Länder zu einem stärkeren Zuzug geführt. Die Einwanderer sind meist jünger und besser qualifiziert als die heimische Bevölkerung. 2012 wanderten knapp 8.000 Menschen aus dem Ausland nach Südwestsachsen ein. Der Anteil der ausländischen Mitbürger an der Bevölkerung ist mit 2,3 Prozent (Deutschland: 8,2 Prozent) immer noch sehr gering.

Neben der kulturellen Bereicherung tragen Migranten schon merklich zum Wirtschaftswachstum und zur Sicherung der Sozialsysteme bei. So gingen 2012 15 Prozent der Unternehmensgründungen in Südwestsachsen von Personen ohne deutschen Pass aus. Bei der Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte (+ 116 Prozent) hinkt Südwestsachsen allerdings trotz der starken Zunahme in den letzten Jahren noch hinterher. Laut Bundesagentur für Arbeit waren Ende 2012 lediglich 1,13 Prozent (Deutschland: 7,7 Prozent) der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kammerbezirk ausländischer Herkunft. Jedoch planen viele Betriebe, verstärkt ausländische Fachkräfte einzustellen.

Um dauerhaft für ausländische Fachkräfte attraktiv zu sein, müssen allerdings die Bedingungen in Unternehmen und Gesellschaft ständig weiter verbessert werden. „Den bisher eingeschlagenen Weg gilt es weiterzugehen und eine Willkommenskultur zu etablieren, auch Sachsen muss ein Einwanderungsland werden“, unterstreicht Wunderlich. Die Hochschulen in Südwestsachsen sind mit über 3000 ausländischen Studierenden bereits sehr stark international vernetzt. „Diese Potenzial sollte auch für die heimischen Unternehmen erschlossen werden“, so Wunderlich weiter. Dazu müssen aber auch die bürokratischen Auflagen für ausländische Fachkräfte bzw. Studierende im Hinblick auf den Erhalt einer Arbeits- bzw. Aufenthaltserlaubnis in Deutschland sowie für deutsche Unternehmen bei der Einstellung ausländischer Fachkräfte weiter gesenkt werden. (ihk)

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2013-09-22

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