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  • Freitag, 11 April 2025, 10:25 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Ostereier im Check: Warum sich ein genauer Blick ins Regal lohnt

Der jährliche Run auf die Eier hat begonnen – aber was steckt wirklich drin?

Rund um Ostern erleben Hühnereier ihren jährlichen Höhepunkt: Sie werden massenhaft gekauft, gefärbt, versteckt – und natürlich gegessen. Im Schnitt verzehrt jede Person in Deutschland etwa 250 Eier im Jahr, ein großer Teil davon rund um die Feiertage. Doch: Ei ist nicht gleich Ei. Wer genauer hinsieht, erkennt große Unterschiede – bei Haltung, Herkunft und Qualität.

Ostereier im Check Warum sich ein genauer Blick ins Regal lohnt. Foto: envato
Ostereier im Check Warum sich ein genauer Blick ins Regal lohnt. Foto: envato

Käfig, Boden, Bio – was steckt im Ei?

Die Haltungsform der Hennen ist entscheidend dafür, wie das Ei produziert wurde. Während Käfighaltung in Deutschland offiziell verboten ist, kommen weiterhin Eier aus „ausgestalteten Käfigen“ über verarbeitete Produkte (z. B. in Backwaren, Nudeln) auf den Markt. Bei frischen Eiern liefert der Zifferncode Informationen darüber, woher das Ei kommt:

  • 0 = Biohaltung: Hennen leben in kleinen Gruppen, mit Auslauf ins Freie und Biofutter.
  • 1 = Freilandhaltung: Zugang nach draußen.
  • 2 = Bodenhaltung: Keine Auslaufmöglichkeiten ins Freie, wenig Licht, große Stallgruppen, Kaltscharrraum freiwillig möglich.
  • 3 = Käfighaltung: “Ausgestaltete Käfige” sind in der EU erlaubt: sehr kleine Fläche je Tier, Sitzstangen und Scharrbereich. Für Importe aus Nicht-EU-Ländern ist die Haltungsform nicht geregelt, das heißt, hier haben die Tiere keine A 4 Seite Platz. Diese Eier kommen allerdings hauptsächlich in verarbeiteten Produkten auf den Markt

Weiter Weg oder von Nebenan?

An nächster Stelle offenbaren Länderkürzel das Herkunftsland – so steht beispielsweise „DE“ für Deutschland oder „NL“ für die Niederlande.

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Um die Herkunft vom Verkauf bis zum Stall zurückverfolgen zu können, zeigt der abschließende siebenstellige Zahlencode auf deutschen Eiern das jeweilige Bundesland sowie die entsprechende Betriebs- und Stallnummer an. Beispielsweise steht „14“ hierbei für Sachsen oder „12“ für Brandenburg.

Aber Vorsicht: Der Erzeugercode steht immer nur auf dem Ei. Nicht auf der Verpackung. Die Nummer auf der Verpackung verrät die Nummer der Packstelle. So kann es vorkommen, dass Eier in den Niederlanden gelegt werden und erst in Deutschland in den Karton wandern.

Gefärbte Eier? Oft ein blinder Fleck

„Gerade zu Ostern sollten Verbraucher*innen zweimal hinschauen“, sagt Verena Müller, vom Ernährungsprojekt der Verbraucherzentrale Sachsen. „Denn tatsächlich besteht bei gefärbten Eiern keine Kennzeichnungspflicht für die Haltungsform. Viele bunte Eier stammen aus Boden- oder Freilandhaltung. Bio-Eier sind selten dabei“, weiß die Expertin.

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Ein Tipp für bewusste Käufer*innen: Bunte Eier einfach selbst färben! So behält man die Kontrolle über die Herkunft – und kann auf natürliche Farben wie Rote Bete, Kurkuma oder Zwiebelschalen zurückgreifen.

Preisfrage: Was ist ein Ei wert?

Eier aus ökologischer Erzeugung kosten mehr – doch der Preis spiegelt nicht nur bessere Tierhaltung wider, sondern oft auch faire Arbeitsbedingungen und geringere Umweltbelastung.
Ein paar Cent mehr pro Ei bedeuten oft deutlich mehr Lebensqualität für die Hennen. In der Hochsaison zu Ostern sollte das Thema Tierwohl nicht hintenüberfallen.

Verbraucher*innen können sich bei Fragen zum Thema Eierkennzeichnung und Tierhaltung an die Lebensmittel- und Ernährungsexpertinnen der Verbraucherzentrale Sachsen wenden. Die Terminvereinbarung funktioniert online oder telefonisch unter 0341-696 2929.

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