- Montag, 2 Mai 2016, 15:44 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Glasfasertechnolgie in Deutschland ausbaufähig
Viele Internetuser der Welt vertrauen bereits auf die Höchstgeschwindigkeitsleitungen der Glasfasertechnologie. Bis zu 300 Mbit/s sind durch die modernen Leitungen im Download möglich. In Japan sind bereits rund dreiviertel der Breitbandanschlüsse mit Glasfaserkabeln ausgestattet. In Deutschland liegt die Rate jedoch nur bei 1,3%.
User ärgern sich immer wieder über scheinbar falsche Versprechen bei der Angabe von Bandbreiten der Internetprovider. Oft werden „bis zu 100 Mbit/s“ angepriesen, doch steht am Ende weniger als die Hälfte des scheinbar georderten Volumens zur Verfügung. Grund ist der, dass die Angaben des Anbieters ein Maximalwert sind und nicht das tatsächlich verfügbare Volumen abbilden.
Die DSL-Verfügbarkeit variiert je nach Wohnort. Das Ergebnis kann in zwei benachbarten Gebieten einer Stadt schon komplett unterschiedlich ausfallen. Welche Leistung am exakten Wohnort tatsächlich bereitgestellt wird, lässt sich mit bestimmten Online-Tests leicht überprüfen. Diese filtern Angebote der Internetanbieter basierend auf der Verfügbarkeit an einem bestimmten Standort. So werden die Tarife angezeigt, die in Frage kommen.
Trotzdem ist der letztendliche Wert, wie viele Mbit/s tatsächlich am Gerät zu Hause bereitgestellt werden, erst nach Vertragsabschluss ersichtlich. Um das volle Potential ausschöpfen zu können, ist es wichtig, die Hardware, wie Modem oder Router, instand zu halten und regelmäßige Updates durchzuführen.
Grund für die unterschiedlichen Zugangsarten und Geschwindigkeiten sind die noch ungleichmäßig verteilten Anschlusstechnologien. So wurden beispielsweise noch nicht überall in Deutschland die leistungsstarken Glasfaserkabel verlegt. In anderen Ländern gibt es deutliche Fortschritte in Bezug auf die Technik, in Deutschland stockt der Ausbau jedoch. Laut Statista verfügen nur 1,3% der Nutzer über die Möglichkeit, über einen Glasfaseranschluss online zu gehen. Die Mehrheit der restlichen Leitungen basieren auf alten Kupferkabeln, die jedoch oft eine Leistung über 16 Mbit/s nicht zulassen.
Der Ausbau der Glasfasertechnologie ist allerdings aufwendig, auch wenn die Kabel noch so dünn sind. Um die Technologie ausbauen zu können, müssen Hausbesitzer ihre Genehmigung geben. Im Vergleich zu den Anschlusstechnologien aus reinem Kupfer, werden bei der weiter fortgeschrittenen Anschlusstechnologie VDSL bereits Glasfaserkabel verwendet. Diese verbinden allerdings nur den Hauptverteiler mit dem Kabelverzweiger, der Weg zum Haus besteht aus Kupfer. Um die komplette Geschwindigkeit der Glasfasertechnologie zu nutzen, muss jedoch der komplette Weg aus den gleichnamigen Kabeln bestehen.
Sollte der Ausbau der Glasfaserverbindungen in Deutschland so schleichend vorangehen wie bisher, müssen die User sich allerdings noch gedulden, bis sie in schnellerer Geschwindigkeit surfen können. Bis dahin bleiben nur regelmäßige Speedtests und die Instandhaltung der eigenen Hardware, um das Beste aus den verfügbaren Leitungen herauszuholen.
2016-05-02
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