- Dienstag, 1 Dezember 2020, 19:58 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.
Gesunde Ernährung für den kleinen Geldbeutel
Konservieren und Abfälle verhindern
Eine preiswerte Ernährung muss nicht immer ungesund sein. Im Gegenteil: Häufig sind es Burger, Pommes und Co., die vergleichsweise teuer sind. Mit diesen vier Tipps gelingt es, sich gesund und kostengünstig zu ernähren – und das jeden Tag.
1. Tipp: Abfälle vermeiden
Am teuersten sind die Lebensmittel, die wir kaufen und nie essen. Jedes Jahr werfen die Deutschen pro Kopf laut einer Berechnung von Forschern der Universität Stuttgart rund 80 Kilogramm Essen weg. Seit einigen Jahren gibt es daher Bewegung gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Mit Essen sorgsam umzugehen, ergibt vor allem für Menschen mit einem schmalen Geldbeutel Sinn.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, mit kreativen Rezepten Reste zu verwerten. Ein gutes Beispiel sind übrig gebliebene Kartoffeln vom Vortag: Gestern waren sie noch eine Beilage zum Fisch oder zu einem anderen Gemüse, heute spielen sie als Bratkartoffeln eine Hauptrolle auf dem Teller, die man mit Spinat aus dem Tiefkühler kombinieren kann. Aus Gemüse wie Kürbis oder Aubergine lässt sich ein leckeres Chutney kochen, wenn es überreif ist.
Wichtig ist aber, immer genau zu prüfen, ob die Lebensmittel noch gut oder bereits verdorben sind. Das lässt sich meist sehr einfach am Geruch feststellen. Ist er sauer oder unangenehm süßlich, sollte man Lebensmittel nicht mehr verwenden.
2. Tipp: Weniger und dafür hochwertiges Fleisch kaufen
Wer die Grundregeln einer gesunde Ernährung einhält, stellt schnell fest, dass sie keineswegs wesentlich teurer sein muss als eine ungesunde. Denn Fleisch und tierische Fette sind eigentlich teuer in der Herstellung, der Verarbeitung und der Zubereitung. Vermeintliche Schnäppchen bei tierischen Produkten sind meist ein Trugschluss, da niedrige Preise oft mit geringer Qualität einhergehen und somit wenig zu einer gesunden Ernährung beitragen.
Eine ausgewogene Ernährungsweise, die nur gelegentlich Fleisch oder Fisch beinhaltet, ist hingegen vergleichsweise günstig und liefert dennoch alle wichtigen Nährstoffe. Das gilt allerdings nur, wenn man selbst am Herd oder Schneidebrett steht. Denn Fertigmahlzeiten und -produkte sind gemessen am Kilopreis oft kostspieliger als die einzelnen Zutaten zusammen, die sich zudem für weitere Mahlzeiten verwenden lassen. Gerichte mit Fleisch und Fisch sollte man ein- bis zweimal pro Woche zu sich nehmen – dann trotz des höheren Preises am besten in Bio-Qualität.
3. Tipp: Heimische Gemüsesorten
Regionales Gemüse ist meist günstiger als importiertes. Ein Beispiel: Im Sommer haben Tomaten und Zucchini in Deutschland Saison. Sie können in Gärten und Gewächshäusern vor Ort geerntet werden. Im Winter hingegen müssen sie aus südlicheren Ländern importiert werden. Durch den Transportweg und die Lagerung erhöhen sich natürlich auch die Kosten. Daher ist es ratsam, stets auf saisonale und heimische Produkte zu setzen. Das entlastet den Geldbeutel und schont die Umwelt.
Gleiches gilt für Obst. Hier machen seit einiger Zeit sogenannte Superfoods von sich reden. Das sind Obst-, manchmal auch Gemüsesorten, denen eine besonders hohe Konzentration an gesunden Inhaltsstoffen zugeschrieben wird.
Zum Beispiel soll die Goji-Beere besonders viel Vitamin C enthalten. Dafür kosten 500 Gramm im Supermarkt aber auch rund 15 Euro. Zudem verblasst das Werbeversprechen bei genauerer Betrachtung: Goji-Beeren haben zwar einen hohen Vitamin-C-Gehalt, aber da können auch heimische Äpfel und Heidelbeeren mithalten. Und die kosten deutlich weniger.
4. Tipp: Clever konservieren
… und auf lange Sicht von den Produkten profitieren – diese Devise war zu Zeiten unserer Großeltern Normalität. Früher wurden alle Produkte eingekocht und eingeweckt, die nur saisonal zur Verfügung standen. Das macht sie haltbar und man kann zu einem späteren Zeitpunkt auf sie zugreifen. Zudem ist es dadurch einfach, sich kostengünstig und gesund zu ernähren.
Auch wenn es ein wenig Zeit und Mühe kostet, etwa Kirschen im Sommer oder Äpfel im Herbst einzukochen, lohnt sich der Aufwand in finanzieller Hinsicht. Zudem schmeckt ein selbst gemachtes Apfelkompott gleich doppelt so gut und enthält bei bewusster Zubereitung auch weniger Zucker und Konservierungsstoffe als die gekauften Produkte aus dem Supermarkt. (foto:pixabay.com)
2020-11-30