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ratgeber
  • Sonntag, 21 August 2022, 11:19 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Feuersalamander in Sachsen sitzen auf dem Trockenen

Niedrigwasserstände machen der Tierwelt zu schaffen

Wie Trockenheit und damit verbunden Niedrigwasserstände der Tierwelt zu schaffen machen, erleben die Mitarbeiter im Feuersalamander-Projekt des BUND Sachsen derzeit täglich.

Feuersalamander in Sachsen sitzen auf dem Trockenen. Foto: Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Landesverband Sachsen e.V.
Feuersalamander in Sachsen sitzen auf dem Trockenen. Foto: Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Landesverband Sachsen e.V.

„Aktuell ist bei den Feuersalamandern die Zeit im Jahr, in der die Larven im Wasser heranwachsen. Nun fallen aber einige Bäche trocken, wie beispielsweise der Wetzelbach in Flöha, in dem wir aktuell das Vorkommen der Feuersalamander dokumentieren. Zwar haben auch die kleinen schwarz-gelben Amphibien, die in Sachsen auf der roten Liste stehen, ihre Anpassungsstrategien – sie gehen notgedrungen früher in die Metamorphose, das heißt, sie stellen ihre Atmung von Kiemen zu Lunge um, um am Land leben zu können. Dies wirkt sich aber negativ auf ihre Überlebenschancen aus“, so Lorenz Laux, Projektreferent beim BUND Sachsen.

Der BUND Sachsen weist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung des Wasserrückhalts in der Landschaft hin.

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„Wir brauchen in Sachsen, das seit einigen Jahren besonders von Trockenheit betroffen ist, dringend einen anderen Umgang mit Wasser in der Landschaft. Die frühere Devise, wo möglich zu entwässern und das Wasser schnell abfließen zu lassen, um Flächen vor allem für die Landwirtschaft – insbesondere für den flächenintensiven Futtermittelanbau – aber auch als Siedlungsflächen und für die Forstwirtschaft nutzbar zu machen, geht so nicht mehr auf, wenn wir gleichzeitig die hiesige Artenvielfalt in Zeiten der Klimakrise erhalten wollen“, so Laux.

Dabei müssen die wichtigen Ziele wie Flächeneinsparung, Wasserrückhalt und Waldumbau allerdings Aufgabe der Gesamtgesellschaft sein, betont der BUND Sachsen.

„Wenn wir von Landwirten, Forstwirten sowie sonstigen Flächeneigentümern und -bewirtschaftern erwarten, dass sie in diesen sowieso schon schwierigen Zeiten Maßnahmen zur Wasserrückhaltung und somit zum Schutz gefährdeter Arten wie dem Feuersalamander betreiben, dann müssen Politik und die gesamte Gesellschaft sie jetzt bei diesen wichtigen Ökosystemleistungen unterstützen“, ergänzt Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen.

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Engagement des BUND Sachsen für die Feuersalamander

Feuersalamander leben in kühlen, feuchten Laub- und Mischwäldern, die von sauberen Quellbächen durchzogen werden. Die Weibchen setzen im Frühjahr ihre voll entwickelten Larven in strömungsarme Bachabschnitte ab. Die Larven atmen über Kiemenbüschel und entwickeln sich meist innerhalb von drei bis sechs Monaten zu an Land lebenden Salamandern. Diese Amphibienart kann in der Natur bis zu 20 Jahre alt werden. Jeder Feuersalamander hat eine einzigartige Rückenzeichnung, an der er sein ganzes Leben wiedererkannt werden und so auch seine Wanderung dokumentiert werden kann.

Im Feuersalamander-Projekt kartieren zwei Mitarbeiter das Vorkommen der Feuersalamander in Mittelsachsen und leiten nötige Schutzmaßnahmen ab. Der Feuersalamander ist dabei eine Zeigerart, das heißt, sein Vorkommen gibt Aufschluss auf den langfristigen Zustand seines Ökosystems.

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