- Dienstag, 16 Mai 2023, 17:44 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Feuchtigkeit in Wänden – So wird man sie los
Viele unterschätzen die Gefahr, die von feuchten Wänden ausgehen kann. Sobald man nasse Innenwände feststellt, wird es höchste Zeit zu handeln, droht doch Schimmelbildung. Als ersten Schritt sollte Ursachenforschung betrieben werden. Denn: Die Beseitigung der Feuchtigkeit ist das eine. Aber nur dann, wenn man die Ursache ausfindig macht und beseitigt, lässt sich das Problem langfristig in den Griff bekommen.
Daran erkennt man Feuchtigkeit in Wänden
Sobald sich auf der Wand nasse Flecken zeigen, weiß man, dass sich dort Feuchtigkeit angesammelt hat. Möchte man dem zuvorkommen, gibt es direkte und indirekte Messmethoden. Entsprechende Feuchtigkeitsmess-Geräte lassen sich im Handel erwerben und sind auch für den Laien gut bedienbar. Ausgegeben wird ein Wert in Prozenten, wobei man bei einem Wert zwischen 80 und 100 Prozent ziemlich sicher sein kann, dass die Wände von innen feucht sind. Dann braucht es einen Fachmann.
Bei der direkten Feuchtigkeitsmessung braucht man einen Experten. Dieser entnimmt eine kleine Baustoffprobe aus dem Bauteil, untersucht diese und kann dann weitere Auskunft geben.
Erster Schritt: Die Ursachen aufspüren
Für eine feuchte Wand kann es viele Gründe geben. Manche entdecken eine solche zum Beispiel dann wenn sie sanieren und zum Beispiel die Wohnung oder Praxis einrichten oder umgestalten wollen. In jedem Fall ist schnelles Handeln gefragt. Langanhaltende Feuchtigkeit führt unweigerlich zu Schimmelbildung, die gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Schlimmstenfalls kann es dazu kommen, dass eine Wohnung ganz oder teilweise unbewohnbar wird.
Folgende Ursachen können zur Feuchtigkeitsbildung beitragen:
- Falsches Lüften: Durch seltenes oder falsches Lüften (dauerhaftes Kippen der Fenster anstatt Stoßlüften) findet kein ausreichender Luftaustausch statt.
- Falsches Heizen: Heizt man zu wenig, kann die Feuchtigkeit an kalten Wänden kondensieren und das Wasser in die Wände ziehen.
- Falsche Wäschetrocknung: Trocknet man nasse Wäsche in der Wohnung ohne ausreichend zu lüften und zu heizen, erhöht dies die Luftfeuchtigkeit und kann ebenso zu feuchten Wänden führen.
Daneben kommen auch ein Wasserschaden durch austretendes Wasser bei Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Klimaanlagen oder Baumängel als Ursache für feuchte Wände infrage. Inwieweit hier die Hausrat- oder Haftpflichtversicherung greift, hängt davon ab, ob man grob fahrlässig gehandelt hat.
So lassen sich Wände trockenlegen
Je nachdem, wie ausgeprägt die Feuchtigkeit in den Wänden ist, ist der Aufwand kleiner oder größer. Sobald man nasse Flecken an der Wand erkennt, sollten diese umgehend abgetrocknet werden. Dabei hilft ein Heizlüfter, der vor die Wand gestellt wird. Sind größere Stellen betroffen, ist ein Bautrockner die bessere Wahl. Wichtig ist, genügend Abstand zur Wand einzuhalten, damit die Tapeten nicht zu warm werden. Der Trockner entzieht der Raumluft kontinuierlich Feuchtigkeit und sammelt diese in einem extra Behälter. Dank der trockenen Innenluft wird den Wänden die Feuchtigkeit entzogen. Allerdings gilt diese Methode als recht langwierig. Eine interessante Alternative ist die Infrarottrocknung. Die Infrarotstrahlung kann tief in das Mauerwerk eindringen und sich dort in Wärme umwandeln. Dadurch wird die Wand von innen erwärmt und die Feuchtigkeit kann austreten.
Um die Wände trockenlegen zu können, kann auch ein elektrophysikalisches Verfahren mittels eingebrachter Elektroden angewandt werden. Hierfür werden Elektroden mit einer kleinen Steuereinheit ringförmig ins Mauerwerk eingebracht. Der Trocknungsprozess kann so laufend überwacht und bei Bedarf nachjustiert werden.