- Freitag, 14 Mai 2021, 11:48 Uhr | Lesezeit ca. 5 Min.
Alles online? – So funktioniert die Kreditbeantragung online
Ganz einfach die private Liquidität erhöhen
Onlinebanking hat viele Vorteile für die Kunden. Sie müssen nicht während stark eingeschränkter Öffnungszeiten zur Bank, brauchen weder einen Termin noch müssen sie Schlange stehen. Auch die Banken haben dabei Vorteile. Sie sparen Kosten, weil sie weniger Personal vorhalten müssen. Zudem gehen die automatisierten Vorgänge viel schneller. Das gilt mittlerweile auch für den Sektor Kredite. Die Beantragung ist online denkbar einfach und nicht mehr nur bei speziellen Onlinebanken möglich. Häufig bieten die Banken bei den Onlinekrediten sogar günstigere Zinsen. Die Bearbeitung geht insgesamt viel schneller und darüber hinaus können Kunden die Angebote viel einfacher miteinander vergleichen.
Wie funktioniert nun so ein Onlinekredit?
Ein online beantragter Kredit funktioniert im Prinzip genauso wie ein klassischer Ratenkredit, den Kunden bisher in der Filiale beantragt haben, nur viel schneller. Kunden leihen sich eine bestimmte Geldsumme bei ihrer Bank. Zur Rückzahlung sind Zinsen und monatliche Raten fest vereinbart. Die Kreditsumme kann der Kunde beliebig im Rahmen seiner Möglichkeiten wählen. Das Geld kann er frei verwenden.
Der große Unterschied liegt im Vertriebsweg. Der Kreditnehmer braucht nun keinen Termin mehr mit dem Bankmitarbeiter zu vereinbaren. Stattdessen beantragt er den Kredit online. Selbst die Einreichung der Unterlagen, die Überprüfung der Identität und die Unterschrift unter dem Kreditantrag erfolgen komplett digital. Das spart Papier und beschleunigt vor allem das Antragsverfahren. Fällt die Prüfung des Antrags positiv aus, ist das Geld meistens bereits nach ein bis zwei Tagen auf dem Konto gutgeschrieben. Mit einem Sofortkredit geht das sogar noch schneller. Bei all diesen Geschwindigkeitsrekorden sollten Kunden dennoch nicht vergessen, sich durch einen Vergleich der Anbieter das für sie günstigste Angebot zu suchen.
Welche Voraussetzungen sind zu erfüllen?
Auch bei einem Onlinekredit muss der Antragsteller bestimmte Voraussetzungen erfüllen, genau wie bei einem klassischen Bankkredit auch. Er muss
- volljährig sein,
- den Hauptwohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben,
- ein ausreichend hohes, geregeltes Einkommen haben,
- einen guten Schufa-Score vorweisen können und
- im Idealfall über einen unbefristeten Arbeitsvertrag verfügen. Ist der Vertrag befristet, sollte die Befristung vor dem Laufzeitende des Kredits enden.
Diese Voraussetzungen sind nicht zu 100 Prozent bei allen Anbietern gleich. Zudem behalten sich die Anbieter vor, einen Antrag auf einen Kredit abzulehnen.
Welche Unterlagen sind für die Beantragung eines Onlinekredits notwendig?
Wer Lohn oder Gehalt bezieht, muss die letzten drei Entgeltabrechnungen vorlegen, anhand derer das Geldinstitut die Kreditwürdigkeit prüft. Als weitere Bewertungsunterlagen können dienen: Nachweise zu Nebeneinkünften oder anderen regelmäßigen Zahlungen, wie Unterhalt, Nachweise zu finanziellen Sicherheiten, beispielsweise Immobilien.
Für Selbstständige ist es häufig schwieriger einen Kredit zu günstigen Konditionen zu bekommen. Auch wenn sie regelmäßige Geldeingänge zu verzeichnen haben, ist das Einkommen in den Augen der Bank nicht gesichert. Um hier die Kreditwürdigkeit zu bewerten, verlangen die Banken oft Steuerbescheide und betriebswirtschaftliche Auswertungen der vergangenen drei Geschäftsjahre.
Diese Unterlagen lassen sich ganz einfach beim Kreditanbieter hochladen, sodass dieser sie prüfen kann.
Die Bonitätsprüfung ist Pflicht
Auch bei Onlinekrediten ist, wie bei allen Krediten in Deutschland, eine Bonitätsprüfung Pflicht. Das ist in § 505a BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) so geregelt. Viele Kunden stören sich daran, dass die Bank den Antragsteller derart unter die Lupe nimmt. Doch sie sind gesetzlich dazu verpflichtet, auch zum Schutz der Verbraucher vor Überschuldung. Wer im Internet ein Angebot findet, das einen Kredit ohne Schufa-Abfrage verspricht, dann stimmt meist etwas nicht.
Kunden, die gleich bei mehreren Banken die Konditionen für einen Kredit anfragen, müssen sich keine Gedanken machen. Die Konditionenanfrage wirkt sich nicht auf den Schufa-Score aus, so wie es eine tatsächliche Kreditanfrage tut. Die Kreditanfrage hingegen wird in den Schufa-Daten hinterlegt.
Weitere Tipps für den Onlinekredit
Bei einem Onlinekredit ist es, wie bei jedem Vertrag, sehr wichtig, auch das Kleingedruckte zu lesen. Seriöse Anbieter verstecken ihre Zinsen und Gebühren nicht im Kleingedruckten. Sie benutzen eine leicht verständliche Sprache für den Vertrag. Komplizierte Formulierungen oder versteckte Bearbeitungsgebühren sind ein Hinweis auf einen unseriösen Anbieter. Das gilt auch für Anbieter, die die Bearbeitungsgebühren per Vorkasse kassieren oder wenn ein Kreditvertrag nur zustande kommt, wenn noch ein weiteres Finanzprodukt gekauft wird, wie ein Bausparvertrag oder eine Versicherung.
Kreditnehmer sollten sich schon vorher überlegen, wie viel Geld sie wirklich brauchen und wie lange sie brauchen, um das Geld wieder zurückzuzahlen. Nutzen und Laufzeit sollten in einem sinnvollen Verhältnis zueinanderstehen. Wer seinen Urlaub mit einem Kredit finanzieren möchte und dann fünf Jahre daran abbezahlt, hat eine zu lange Laufzeit oder einen zu hohen Kredit gewählt. Die Ratenhöhe sollte immer so bemessen sein, dass der Kreditnehmer sie bequem zurückzahlen kann.
Kostenlose Sonderzahlungen sollten jederzeit möglich sein. Insbesondere wenn ein Kredit eine längere Laufzeit hat, ist es sinnvoll die Möglichkeit für kostenfreie Sonderzahlungen zu vereinbaren. Eine Sonderzahlung verringert die Laufzeit oder die Ratenhöhe und macht den Kredit insgesamt billiger, weil weniger Zinsen zu zahlen sind.
Ein Verwendungszweck im Darlehensvertrag kann zu besseren Konditionen beim Kredit führen. Wer sich von dem Geld beispielsweise ein Auto kauft, kann der Bank eine weitere Sicherheit bieten. Das verringert für die Bank das Kreditausfallrisiko.