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Plauen Nachrichten
  • Donnerstag, 23 Dezember 2010, 17:31 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Winter in Plauen bereits doppelt so teuer wie 2009

Stadt plant Neuordnung des Winterdienstes

 

231210 WinterdienstDie Abfallentsorgung Plauen (AEP) hat derzeit Probleme ihren Tourenplan durch die Straßenverhältnisse einzuhalten. Durch die Schneeberge an den Straßenrändern daure die Entsorgung des Mülls deutlich länger.

 

Mitunter könne es zu Verzögerungen von bis zu zwei Tagen kommen. „Wir müssen die Plauener um Geduld bitten“, sagt AEP-Geschäftsführerin Elke Martin. Abgeholt werden die Bio- und Hausmülltonnen aber auf jeden Fall, versichert die AEP. Bei besonders schlecht geräumten Straßen sollen die Tonnen beschriftet zur nächstmögliche Stelle geschafft werden, bittet Elke Martin.

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Weiter „schwierig und problematisch“ sei die Situation beim Plauener Winterdienst, sagt Peter vom Hagen, Chef der Gebäude- und Anlagenverwaltung (GAV). Die Beschwerdeanrufe häufen sich derzeit in der Stadtverwaltung. „Das Problem ist die Ungeduld der Leute“, so Plauens Winterdienst-Koordinator Jürgen Arzt.

Schlecht laufe die Beräumung der Nebenstraßen. Durch die Schneemassen und die parkenden Autos kommen die großen und breiten Winterdienstfahrzeuge nicht mehr durch. Die Straßen müssten theoretisch gesperrt werden. Durch die Dauerbelastungen gebe es nun auch immer wieder kurzzeitig Ausfälle bei der Räumtechnik. Unterstützung bekommt die Stadt nach einem Aufruf von zwei privaten Firmen, die zusätzliche Schneepflüge zur Verfügung stellen.

Zum aktuellen Hauptthema in Plauen hat sich jetzt auch Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer gemeldet. Als Kind sei er in strengen Wintern immer durch die Schneeberge am Straßenrand gesprungen und kassierte dafür Schelte von der Mutter. Aber an derartige Schneemassen wie in diesem Jahr könne er sich nicht erinnern. Bürgermeister Manfred Eberwein, in deren Aufgabenfeld der Winterdienst liegt, mache einen guten Job, sagte der OB. Er ruft auf, selbst zur Schneeschippe zu greifen.

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Faustregel: Jeder sollte so viel Parkbuchten freischaufeln, wie er Fahrzeuge besitzt. „Es gibt keine Lösung für 40 000 in Plauen zugelassene Fahrzeuge, die an den Straßen stehen, da hilft nur Eigeninitiative.“ Und da ließen sich eben auch Unterschiede zwischen der Kommune und den umliegenden Ortsteilen ausmachen. „Auf den Dörfern klappt das, da übernehmen die Eigentümer mehr Verantwortung“, ist Oberdorfer überzeugt, während sich bei seiner Sekretärin in aller Frühe die ersten Leute beschweren, dass vor ihrem Haus mal wieder nichts geht.

Im kommenden Jahr soll sich beim Plauener Winterdienst einiges ändern, kündigt Peter vom Hagen an. Er spricht von einer generellen Neuordnung, einer besseren Gebietsaufteilung und einer Änderung der Vertragslandschaft. Für die Räumung sollen künftig mehr private Firmen vertraglich eingebunden werden. Darüberhinaus wird überlegt, den Fuhrpark eventuell um ein Fahrzeug zu erweitern.  Der Winterdienst 2010 wird der Stadt „ne Menge kosten“, so vom Hagen. Er rechnet mit über 730 000 Euro – mehr als doppelt so viel wie 2009. Vorgesehen waren für 2010 eigentlich nur 460 000 Euro. (mar/tp)

 

2010-12-23

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