- Dienstag, 10 September 2013, 08:38 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Welt-Verein zeigt Ausstellung über Kinderarbeit
Eröffnung der Ausstellung am 16. September
„Fairer Handel. Faire Chancen für alle.“ Mit dem Motto der diesjährigen Fairen Woche vom 13. bis 27. September, einer bundesweit stattfindende Kampagne der Fair-Handels-Organisationen, wollen die Initiatoren ausdrücken, dass vom Fairen Handel alle Menschen profitieren können – ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren, ob im Süden oder hier.
Mit einer Ausstellung unter dem Motto „Kinder schützen und achten! Eine Ausstellung über Kinderarbeit“, die vom 16. bis 27. September im Foyer des Plauener Rathauses präsentiert wird, möchte der Verein „WIR – in einer Welt – Plauen/Vogtland“ auf die katastrophalen Lebensbedingungen der Kinder in den Entwicklungs- und Schwellenländern hinweisen.
Der erste Teil der Ausstellung erklärt, was Kinderarbeit überhaupt ist, warum Kinder arbeiten und wie viele Kinder betroffen sind. Im zweiten Teil werden verschiedene Tätigkeitsfelder von Kindern, die sich ihren Lebensunterhalt zum großen Teil selbst verdienen müssen, dargestellt. Der dritte Teil zeigt, wie die Ausbeutung von Kindern bekämpft, und wie sich jeder Einzelne hierzulande für die Achtung und den Schutz der Kinder einsetzen kann.
Der vierte Teil schließlich soll die Aktivitäten des Vereins bei der Umsetzung der Kampagne „Sachsen kauft fair“, für eine verantwortungsvolle öffentliche Beschaffung, die auch ausbeuterische Kinderarbeit ausschließt, in den vogtländischen Städten und Gemeinden unterstützen. Zusätzlich beinhaltet die Ausstellung Stationen, an denen typische Arbeiten von Kindern ausprobiert werden können: Teppiche knüpfen, Tüten kleben, Schuhe putzen, Fußbälle nähen.
Eines der wichtigsten Kriterien im Fairen Handel ist das Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit. “Darunter verstehen wir alle Arbeit, die die Entwicklung eines Kindes erschwert beziehungsweise verhindert, beispielsweise weil sie einen Schulbesuch unmöglich macht oder gefährlich für Körper und Seele des Kindes ist”, sagt Bernd Haßler, Vorstandsmitglied des Plauener Vereins. “Die schwersten Formen dieser Kinderarbeit sind Sklaven- und Zwangsarbeit. Die Ursachen dafür sind meist strukturell bedingt: zu niedrige Löhne der arbeitenden Eltern, zu niedrige Produktpreise, Gewinnmaximierung als oberstes Ziel der aufkaufenden Firmen auch bei hohen Weltmarktpreisen, gerade für Kakao.”
Der Faire Handel versucht mit verschiedenen Instrumenten ausbeuterische Kinderarbeit auszuschließen. Dazu gehören die Zahlung von fairen Preisen und Löhnen für die arbeitenden Eltern und langfristige, gesicherte Handelsbeziehungen. Auch die Sensibilisierung der Produzentinnen und Produzenten hinsichtlich einer gesunden Entwicklung ihrer Kinder ist wichtiger Bestandteil des Fairen Handels. Ein Schulbesuch wird häufig über die Fair-Handels-Prämie mitfinanziert und möglich gemacht.
Zur Eröffnung der Ausstellung am 16. September um 11 Uhr sind alle Interessenten herzlich eingeladen. Gruppenanmeldungen nimmt der Verein unter Tel. 03741/382500 bzw. unter Email wirineinerwelt@gmx entgegen. (plauen)
2013-09-10