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Plauen Nachrichten
  • Montag, 4 Januar 2021, 23:16 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.

Vogtland schlimmster Corona-Hotspot in Deutschland

Kritik am Gesundheitsamt des Vogtlandkreises

Das Gesundheitsamt des Vogtlandkreises steht in der Kritik. Zahlen würden zu spät und samstags überhaupt nicht gemeldet werden. Die Corona-Hotline des Landkreises sei immer wieder nicht erreichbar. In keinem anderen Landkreis in Deutschland sind die Zahlen aktuell höher. Der Vogtlandkreis (Grafik) führt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Liste der Landkreis an. Im Vogtland liegt der 7-Tage-Inzidenzwert laut RKI derzeit bei 819.

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Vogtland schlimmster Corona-Hotspot in Deutschland

Nach Angaben des MDR liege der Wert sogar noch höher. Auf Grundlage der gemeldeten Corona-Fälle des Landkreises und des Sozialministeriums sei der Wert derzeit bei 1.018 (Stand: 31.12.2020), meldet MDR Sachsen. Seit Anfang Dezember stelle das Gesundheitsamt des Vogtlandkreises einen starken Anstieg an Corona-Infektionen fest. „Im Resultat kam es zu einem Rückstau bei der Ermittlung und Kontaktverfolgung“, heißt es auf der Webseite des Vogtlandkreises. Seit dem 28. Dezember seien die Zahlen wieder aktuell. Beim Blick auf die Webseite wurden sie jedoch zuletzt am Mittwoch aktualisiert.

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Die Corona-Zahlen haben sich im Vogtland seit 23. Dezember fast verdoppelt. Derzeit gebe es 2526 infizierte Personen (Stand 30.12.2020). Pflegeheime seien die Schwerpunkte. Am Wochenende meldet der Vogtlandkreis keine Zahlen. Laut MDR liefere das Landratsamt am Montag immer nur die Zahlen vom Sonntag nach und nicht vom Samstag. Es bestehe keine Verpflichtung für das Gesundheitsamt, Zahlen zu melden, so die Begründung dafür.

Linke: Landrat ist mit Situation im Vogtland überfodert

Die jetzige Situation im Vogtlandkreis kommt nicht überraschend, meint Janina Pfau, Kreisvorsitzende der LINKEN im Vogtland. „Der Kreis weiß schon lange, dass im Bereich der Nachverfolgung und Meldung Probleme bestehen. Ich habe den Beigeordneten bereits persönlich auf das Problem hingewiesen und dies zu einem Zeitpunkt, als die Infektionszahlen im Vergleich zum Rest von Sachsen, noch niedrig waren. Passiert ist leider nichts. Es kann nicht sein, dass Menschen, die glauben sich infiziert zu haben, im Regen stehen gelassen werden. Es wird immer offensichtlicher, dass der Landrat mit der aktuellen Situation völlig überfordert ist.

Wenn der Landkreis von heute auf Morgen zum bundesweiten Hotspot werde, müsse der Bevölkerung erklärt werden, was geschehen ist und wie die Lage regional zu bewerten sei, so Pfau in einer Mitteilung. (mar, grafik: rki)

2021-01-01

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