- Dienstag, 8 November 2011, 00:57 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Textilbranche will „Spitzenwelt“ in Plauen
Vertreter der Textilbranche zu Fachtagung in Plauen
Die Textilbranche im Vogtland hat sich für den Bau des geplanten Zentrums für Spitze und Stickerei in Plauen ausgesprochen. Bei einer Grundsatzabstimmung sprachen sich nahezu alle 42 Mitglieder vom Verein Deutsches Innovationszentrum für Stickerei Plauen für das Impuls- Projekt aus. Mit ihrem Bekennen sichern sie auch ihre Unterstützung für das Vorhaben zu.
Der Fahrplan für das Projekt ist bereits abgesteckt. Die Planungen für die „Spitzenwelt“ sollen 2013 anlaufen, kündigt Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (FDP) an. „In den Jahren 2014 und 2015 soll das Projekt mit Hilfe von Fördermitteln aus der Städtebauförderung realisiert werden.“ Nach aktuellen Berechnungen müssen für den Bau des modernen Gebäudes mindestens sechs Millionen Euro investiert werden. Hinzu kommen noch einmal etwa zwei Millionen Euro für die Ausgestaltung der Ausstellungs-, Forschungs- und Lehrräume. Für die künftige Betreibung wäre aus Sicht von Oberdorfer das Innovationszentrum prädestiniert.
Entstehen soll am Oberen Graben im Stadtzentrum eine Plattform für die Textilindustrie und für das Plauener Alleinstellungsmerkmal mit den Bereichen Forschung, Bildung und Tourismus. Gezeigt werden soll die Tradition der Spitze in Verbindung mit den aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten der Branche. Fachbesucher und Touristen gleichermaßen sollen erlebnisorientiert angesprochen werden und einen weiteren Anlass haben, die Stadt zu besuchen.
Verfolgt werden für den Bau Pläne eines Architektenentwurfes eines Dresdener Büros aus dem Jahr 2007. Aus Sicht von Kathrin Floß, Geschäftsführerin vom Innovationszentrum, sollten diese teilweise überdacht werden. „Wir müssen mit dem Bau Referenzen für die Textilunternehmen schaffen, nicht nur innen, sondern auch am Bau.“ Als Beispiel nennt sie das Spitzenzentrum Calais in Frankreich.
Für das Plauener-Projekt soll 2012 das Jahr der Entscheidungen sein, sagt Oberdorfer. Auch eine Standortdebatte könne noch einmal geführt werden. So seien Standorte an der Hofwiesenstraße auch im Gespräch.
Das Plauener Branchen- und Tourismus- Vorhaben und ein Blick über die Grenzen von Deutschland zu den Mitbewerbern standen im Mittelpunkt einer Internationalen Fachtagung in der IHK Regionalkammer Plauen Ende Oktober. Unter der Überschrift „Maschinenspitze Tradition und Innovation“ beteiligten sich Vertreter der Textilindustrie aus ganz Europa zu diesem vom Verein Vogtländische Textilgeschichte Plauen organisierten Symposium. Mehr als 100 Teilnehmer sowie Kunststudenten aus Schneeberg und Lehrer des Institutes für Textilund Ledertechnik Reichenbach waren dabei. (mr)
2011-11-08