- Mittwoch, 21 September 2016, 21:31 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Stadträte: Plauen hat ein massives Ordnungsproblem
Wildes Urinieren, Verunreinigungen und Alkoholgelage
Es ist nicht neu, aber in den letzten Tagen rückte es wieder stärker in die öffentliche Wahrnehmung: Plauen hat im Stadtzentrum ein massives Ordnungsproblem. Das finden zumindest die Stadträte der Fraktionen. Grund dafür haben sie. Immer wieder sind in der Innenstadt wildes Urinieren, Verunreinigungen und Alkoholgelage zu beobachten.
Der letzte Zwischenfall ereignete sich erst vor wenigen Tagen. Auf der Straßberger Straße benutzte eine unbekannte Person für das “große Geschäft” nicht die öffentlichen Toiletten, sondern erleichterte sich mitten auf der Straße und kackte im wahrsten Sinne des Wortes an eine Dachrinne.
Bessere Ausstattung der Ordnungsbehörden gefordert
Wie einem kürzlich veröffentlichten Medienbericht zu entnehmen war, wurden auswärtige Gäste Augenzeuge, wie sich eine Frau an einem Mülleimer direkt im Plauener Stadtzentrum erleichterte. Die Fraktion aus SPD/Grüne sieht ein Ordnungsproblem im Zentrum Plauens, welches dringend behoben werden muss: „Es ist für den Ruf dieser Stadt nicht förderlich, wenn Personen ihr Geschäft in aller Öffentlichkeit verrichten. Dies schreckt Besucherinnen und Besucher ab, nach Plauen zu kommen und hier ihre Einkäufe zu tätigen“, erklärte der Fraktionsvorsitzende der Fraktion, Benjamin Zabel. „Das Problem ist aber nicht nur das wilde Urinieren, auch andere Verunreinigungen sowie öffentliche Alkoholgelage führen zu einem schlechten Bild Plauens.“
Die SPD/Grüne-Fraktion fordert daher eine bessere technische und personelle Ausstattung der Ordnungsbehörden, um zukünftig durch eine erhöhte Präsenz auf den Straßen und Gehwegen der Stadt die Anzahl der Delikte zu reduzieren. Benjamin Zabel dazu: „Wir planen in den anstehenden Haushaltsberatungen das Thema gemeinsam mit dem Ordnungsamt zu besprechen, um eine Bestandsaufnahme aller Probleme zu erhalten und daraus Lösungswege zu entwickeln.“ Hierfür möchte die SPD/Grüne-Fraktion zu einer ihrer nächsten Sitzungen Vertreter des Ordnungsamtes einladen, um darüber zu diskutieren.
CDU-Fraktion bringt Alkoholverbot ins Spiel
Die CDU-Fraktion nimmt ebenfalls die Verwaltung und damit das Ordnungsamt als örtliche Polizeibehörde in die Pflicht, die Kulminationspunkte am Tunnel, im Lutherpark oder zwischen Stadt-Galerie und Klostermarkt stärker zu kontrollieren. Es sei zweifellos schwierig, eine Balance zu finden, zwischen den berechtigten Interessen aller Bürger und der Möglichkeit, sein Leben so zu gestalten, wie dies individuell gewünscht ist sowie der Belästigung der Allgemeinheit, das Bild unserer Stadt aus den Augen von Touristen und dem allgemeinen Sicherheitsbedürfnis der Bürger.
„Hier sind die entsprechenden Mitarbeiter der Ordnungsbehörde gefragt, die mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl dafür sorgen müssen, all diese genannten Anforderungen in Einklang zu bringen“, so CDU-Fraktionspressesprecher Ingo Eckardt. Sich hinter Personalmangel zu verstecken, sei in diesem sensiblen Bereich keine geeignete Strategie der Verwaltung. „Nötigenfalls muss man versuchen, auch mittels eines territorialen Alkoholverbotes die Ordnung und Sicherheit zu stärken – wohl wissend, dass dies vermutlich die Probleme nur an andere Stellen verlagert. Für die örtliche Gastronomie und die Feste unserer Stadt muss es dafür natürlich Ausnahmen geben. Es ist am Oberbürgermeister und der Stadtverwaltung, die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu setzen. Wir sind gespannt, welche Vorschläge die Verwaltung uns machen wird und hoffen darauf, dass die Fraktion von SPD/Grüne dann ihren Ankündigungen auch Taten folgen lässt und mit uns gemeinsam für die innerstädtische Ordnung und Sicherheit votiert“, fasst Jörg Schmidt die Erwartungshaltung seiner Fraktion zusammen.
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2016-09-18