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Plauen Nachrichten
  • Montag, 5 Oktober 2020, 16:21 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Stadtplakette Plauen geht 2020 an Gerd Naumann

Geschichtsexperte wie kein Zweiter

 

Gerd Naumann ist in Plauen und im Vogtland bekannt als Geschichtsexperte. In diesem Jahr erhält er die Plauener Stadtplakette für seine Verdienste. Die Stadtplakette ist die zweithöchste Ehrung, die die Stadt zu vergeben hat. Bislang gibt es 66 Geehrte – davon 59 Stadtplakettenträger und sieben Ehrenbürger (Thomas Küttler (†), Lothar Rentsch (†), Dr. Rolf Magerkord, Prof. Dr. Klaus-Dieter Waldmann, Manfred Feiler (†), Helfried Unglaub, Ruth Müller-Landauer). Die Auszeichnung wird seit 1996 verliehen.

Rathaus Plauen

 

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Seit Juli 2019 ist Gerd Naumann im Ruhestand, bis dahin arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Vogtlandmuseum. Gerd Naumann schloss 1980 in Leipzig sein Museologie-Studium ab, begann in der Messestadt in einem Museum zu arbeiten, bildete Museologen aus, fügte ab 1982 noch ein Fernstudium der Geschichte in Berlin hinzu. Dann zog ihn die Familie nach Plauen.

Am 1. September 1988 hatte er seine Tätigkeit im Vogtlandmuseum aufgenommen. Zahlreiche Ausstellungen trugen seine Handschrift, so „Plauen im Bombenkrieg”, zu der 2010 ein Buch erschienen ist. Er veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten, arbeitete als Experte an verschiedensten Geschichtsprojekten mit, wie an der Filmdokumentation “Codename Brisling”, in der über den Bombenkrieg berichtet wird. Er ist Vorstand der International Submarine Connection Plauen U-156 e.V.  und aktiv im Verein Vogtland ´89. Daneben war Gerd Naumann Mitglied des Vorstandes des Vereins der Freunde und Förderer des Vogtlandmuseums und ist Mitglied und Co-Autor der Jahresschriften des Vereins für Vogtländische Geschichte und Landeskunde. Er hat Bücher über die Geschichte Plauens und des Vogtlandes verfasst, unter anderem der Bücher „Plauen im Vogtland 1933 – 1945“, „Plauen im Bombenkrieg 1944/45“ und „Plauen und Umgebung von oben – historische Luftaufnahmen von 1928“. Darüber hinaus ist er Mitautor des Buches „Das Kriegsende in Sachsen 1945“, Band 20 der Chemnitzer Europastudien. Er ist wesentlicher ehrenamtlicher Mitarbeiter für das Buchprojekt zur 900-Jahrfeier Plauens.

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„Gerd Naumann hat sich über Jahrzehnte hinweg über die Maßen hinaus für Plauen, seine Geschichte und das Vogtlandmuseum engagiert“, fasste Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer 2019 schon bei der Verabschiedung des Historikers aus dem städtischen Dienst zusammen. Stets ruhig, sachlich und bescheiden, reich an Kenntnissen, auf Details achtend, erwarb er sich als Historiker einen Namen, weit über das Vogtlandmuseum und Plauen hinaus. Gerd Naumann hat drei erwachsene Kinder. Er liebt das Wandern, hier im Vogtland, gerne in den Bergen.

Hintergrund:

Der Stadtrat der Stadt Plauen hat in nichtöffentlicher Sitzung am 9. Juni die Auszeichnung von Gerd Naumann mit der Stadtplakette der Stadt Plauen beschlossen. Wie immer hatten die Fraktionen ihre Vorschläge Anfang des Jahres eingereicht. Die Ehrung soll voraussichtlich am 9. Oktober in einer festlichen Veranstaltung im Malzhaus überreicht werden. Die Veranstaltung erfolgt unter besonderen Hygienebedingungen entsprechend der Corona-Schutzverordnung des Freistaates Sachsen. Daher  ist die Teilnehmerzahl stark begrenzt und eine Teilnahme nur auf Einladung möglich. (pl)

2020-10-05

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