- Montag, 18 Oktober 2010, 23:58 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
SPD Plauen: Stadt und Kreis bei Fanprojekt in der Pflicht
Zabel fordert Fortführung des Sozialprojektes
Die Plauener Sozialdemokraten sprechen sich deutlich für eine Folgefinanzierung des Fanprojekts Plauen-Vogtland aus. Das Fanprojekt wurde in den vergangenen drei Jahren unter anderem aus Geldern des Bundesprogrammes „Vielfalt tut gut!“ und des Freistaates Sachsen finanziert.
„Nachdem nun das Bundesprogramm ausläuft und noch keine konkrete Folgefinanzierung feststeht, droht dem Fanprojekt das Aus. Nun sind die Kommunen, die Stadt Plauen und der Vogtlandkreis in der Pflicht, um den Fortbestand des Fanprojekts zu sichern“, so der Plauener SPD-Vorsitzende Benjamin Zabel.
Die Stadt und der Vogtlandkreis befinden sich derzeit allerdings im Zwist zur Zukunft des Projekts. So erklärte der Jugendamtsleiter des Vogtlandkreis Dr. Berthold Geyer schriftlich, dass zum einen eine Zuordnung zur Jugendhilfe für ihn nicht gegeben ist und zum Zweiten der Kreis nur soviel geben will, wie die Stadt Plauen bereit ist zu geben. Landrat Tassilo Lenk erklärte in der Beantwortung einer SPD-Anfrage: „Eine Pauschalförderung des Fanprojekts außerhalb der Richtlinien ist nicht möglich.“
„Der Landrat hat sich anscheinend nie ernsthaft mit den Angeboten des Fanprojekts beschäftigt, denn mit der sozialpädagogischen Arbeit der Streetworker ist es in den letzten Jahren möglich geworden, viele Jugendliche, die die vorhandenen Angebote der Jugendhilfe nicht wahrnahmen, zu integrieren und besonders in der Fußballfanszene den Anteil rechtsradikaler Tendenzen zu senken“, meint Zabel.
Streetworker Volker Herold: „Die Ultras haben eine sehr positive Entwicklung, sie organisierten zuletzt Aktionen für Toleranz und gegen Fremdenhass und haben nichts mehr mit Rechtsradikalismus zu tun. Das ist auch ein Verdienst des Fanprojekts.“
Das Fanprojekt ist aber kein Projekt des VFC Plauen. Die Streetworker und Sozialpädagogen des Projekts sind im gesamten Vogtlandkreis unterwegs und betreuen Vereine von der Kreisklasse bis in die Regionalliga. „Besonders bei den niedrigklassigen Vereinen treten die Probleme auf, dort gehen die «Fans» hin, die in den größeren Vereinen Stadionverbote erteilt bekommen haben. Hier setzen wir an und schaffen Betreuungsangebote“, so Herold.
„Wir wollen das Thema in die anstehenden Haushaltsberatungen einbringen, aber gefragt sind besonders der Oberbürgermeister und der Landrat und diese sollten sich nun endlich klar zur Zukunft des Projekts bekennen“, erklärt Zabel. (SPD)
2010-10-18