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Plauen Nachrichten
  • Donnerstag, 28 Mai 2009, 07:14 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.

SPD Plauen fordert Gesamtkonzept zu Uni-Plänen

Die SPD-Stadratsfraktion sieht erheblichen Klärungsbedarf zu den Plänen einer privaten Stiftungsuniversität. Vor allem müsse ausgeschlossen werden, dass mit ähnlichen Studienangeboten ein Konkurrenzkampf um Studierende entbrennt.

SPD-Stadtrat Christian Hermann äußerte schon im Ausschuss Kultur, Schulen und Sport seine Bedenken: “Ein zusätzliches Angebot an akademischer Ausbildung ist durchaus zu begrüßen. Es muss aber sichergestellt sein, dass es sich dabei wirklich um weiterführende Studienangebote handelt, die über die Möglichkeiten der Berufsakademie hinausgehen.”

In Übereinstimmung mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Rolf Schwanitz fordert daher auch die Stadtratsfraktion ein Gesamtkonzept zur Hochschulbildung im Vogtland ein. Die Berufsakademie wird – wie alle europäischen Hochschulen – mittelfristig auf die international anerkannten Bachelorstudiengänge umstellen. “Mit solch einem Abschluss können Absolventen künftig problemlos an in- und ausländischen Hochschulen ein weiterführendes Masterstudium aufnehmen. Und auch die Berufsaussichten sind gerade bei international tätigen Unternehmen mit dem Bachelor hervorragend.” betont der 27-jährige Diplom-Informatiker die Chancen der Berufsakademie.

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Diese Strukturänderungen sind aus Sicht der SPD-Fraktion eine klare Aufwertung der Berufsakademie und müssen durch ein regionales Hochschulgesamtkonzept flankiert werden. Dabei müsse bei Bedarf auch kommunales Geld in die Hand genommen werden um regional und überregional um Studierende und Praxispartner zu werben. “Darauf muss der Fokus der kommunalen Hochschulpolitik in Plauen und im Vogtland liegen. Private Konkurrenz, die Studiengebühren verlangt, mit öffentlichen Geldern zu finanzieren wird nicht die Zustimmung der SPD-Fraktion erhalten.” so Hermann weiter.

Damit kritisiert die SPD-Fraktion auch die Beschlussvorlage als wenig durchdachten Schnellschuss. “Die angedachte Stiftungsuniversität wäre allenfalls als reinpostgraduale Einrichtung denkbar, die sich auf die weiterführenden Master- bzw. Promotionsstudiengänge beschränkt. Zudem braucht so eine Stiftung öffentliche Kontrolle durch einen demokratisch besetzten Stiftungsrat. Die angedachten Selbsternennungsstrukturen passen ins aristokratische Mittelalter aber nicht in die demokratische Neuzeit.” gibt Hermann zu bedenken. (mr)

 

2009-05-28

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