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Plauen Nachrichten
  • Donnerstag, 6 November 2014, 19:18 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.

Rechtsrock-Konzert bei Plauen kann nicht abgesagt werden

Jugendparlament befürchtet rassistisch motivierte Übergriffe

120413 KonzertDas Rechtsrock-Konzert am Samstag am Rande von Zobes am Vorabend des Jahrestages der Reichspogromnacht soll wie geplant veranstaltet werden. Der Vogtlandkreis kann das Konzert nicht untersagen. Dies sei auf Grund des besonders hohen verfassungsrechtlichen Schutzes der Versammlungsfreiheit nicht möglich, heißt es.

Zu der Veranstaltung auf einem Privatgelände in Zobes bei Plauen werden etwa 1000 Neonazis erwartet. Angemeldet haben das Konzert die beiden Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg der extremistischen Partei „Die Rechte“.

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Das Jugendparlament Plauen ist in Sorge. Bereits im vergangenen Jahr kam es nach einem neonazistischen Konzert in Zobes zu rassistisch motivierten Übergriffen in Plauen. So zum Beispiel auf das muslimische Glaubenszentrum, heißt es vom Jugendparlament.

Die Gemeinde Neuensalz gelte als „braune Ecke“ des Vogtlandes. Eine derartige Veranstaltung kann die Neonaziszene im Vogtland noch mehr aufbauen und stärken, befürchten die Jugendlichen. Bands wie „Die Lunikoff-Verschwörung“ oder „Nahkampf“ seien mit ihren Texten von ihrer NS-Ideologie Brandstifter für Antisemitismus und rassistische Gewalt.

Linke: Landrat schaut weg

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Obwohl viele Bürgerinnen und Bürger des Vogtlandes, Vereine, Parteien und die Kirchen den Landrat aufgefordert hatten, das Konzert zu verbieten, suchen die Verantwortlichen wieder nur nach Ausreden, warum ein Verbot nicht möglich sei, meint die Linke im Vogtland. Es ist bereits die zweite Veranstaltung von Rechtsextremisten in Zobes, die vom Landratsamt genehmigt werde.

„Der Landrat hätte mit einem Verbot endlich ein Zeichen setzen können, dass im Vogtland kein Platz für rechtsextremistisches Gedankengut und gewaltverherrlichende Bands ist“, sagt Janina Pfau. Die Polizei teilte mit, dass sie kein Gewaltpotential bei der geplanten Veranstaltung sehe. “Wenn man sich die Liste der Redner und Bands ansieht, ergibt sich ein anderes Bild”, so Pfau. (mar/foto:archiv)

2014-11-06, Aktualisiert: 19:18:21

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