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Plauen Nachrichten
  • Dienstag, 1 April 2025, 10:20 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Plauen blitzt jetzt auch zu langsam fahrende Autofahrer

Trödelnden Autofahrern geht es in Plauen an den Kragen

In Plauen geht eine neue Blitzertechnik an den Start – aber diesmal nicht nur für Raser. Im Rahmen eines neuen Pilotprojekts wird ab dieser Woche ein speziell ausgestatteter Messwagen eingesetzt, der auch zu langsames Fahren registriert.

Erster Messpunkt des neuen Blitzerfahrzeugs war am Morgen am Friesenweg. Foto: Sebastian Höfer
Erster Messpunkt des neuen Blitzerfahrzeugs war am Morgen am Friesenweg. Foto: Sebastian Höfer

Rückläufige Blitzer-Einkünfte sind einer der Hauptgründe der Stadtverwaltung für diesen Schritt. Die Einnahmen durch Blitzer in Plauen sind leicht rückläufig. 28.300 Verstöße gab es 2024. Das sind 1.600 weniger als noch 2023. Die Spitzenstadt betreibt aktuell sechs stationäre und zwei mobile Blitzer. Drüber hinaus gibt es vier stationäre Rot-Blitzer. Die Einnahmen sanken von 1.430.000 Euro auf 1.384.000 Euro.

„Gerade im Stadtverkehr erleben wir immer wieder Situationen, in denen Autofahrer ohne erkennbaren Grund im Schneckentempo unterwegs sind – oft mit Blick aufs Handy oder tief im Gespräch vertieft“, heißt es aus dem Plauener Rathaus.

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Blitzer der langsame Autofahrer registriert

Das Fahrzeug misst neben der Geschwindigkeit auch die aktuelle Verkehrslage und erkennt mithilfe einer integrierten Software, ob das Fahrverhalten im Verhältnis zur erlaubten Geschwindigkeit und zur Verkehrsdichte auffällig langsam ist. Wer beispielsweise mit 35 km/h durch eine freie 50er-Zone tuckert, bekommt Post vom Ordnungsamt, in diesem Fall wird eine erhöhte Verwaltungsgebühr in Rechnung gestellt, so dass es keine Kollidierung mit den Regularien der allgemeingültigen Straßenverkehrsordnung gibt.

Nicht Senioren oder Fahrschüler

„Wir sprechen hier nicht von Senioren oder Fahrschülern, sondern von Fahrern, die mit dem Smartphone am Steuer beschäftigt sind oder minutenlang in den Rückspiegel schauen, ohne vorwärtszukommen“, so heisst es in einer städtischen Mitteilung weiter.

Die Stadt versichert, dass es zunächst keine Bußgelder gibt, sondern lediglich die sogenannte Verwaltungspauschale in Höhe von 29,70 Euro zu entrichten ist – es gehe vor allem um Verkehrserziehung. Derzeit werde aber geprüft, ob es eine künftige Einordnung in den Bussgeldkatalog geben werde. Spitzenstadt.de erwischte das neue Blitzerfahrzeug am Dienstagmorgen im Chrieschwitzer Hang. Auf dem Friesenweg und der Marie-Curie-Straße gibt es immer wieder Hinweise auf schleichende Verkehrsteilnehmer. Weitere Gefahrenstellen werden die Martin-Luther-Straße, Auguste-Bebel-Straße, Neundorfer Straße und vorzugsweise 30er-Zonen sein.

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„Gerade da wo die normale ortsübliche Geschwindigkeit herabgesetzt wird, genau dort werde die Geschwindigkeit überproportional verringert“, so ein städtischer Verkehrsplaner.

Das Fahrzeug wird vorerst in verkehrsreichen Bereichen wie dem Berufsschulzentrum, dem Tunnel und dem Bahnhofsvorplatz eingesetzt. Auch der Voglandkreis hat bereits Interesse an den Auswertungen und dem Erfahrungsbericht der Behörde angemeldet. Ob die Stadt Plauen weitere Fahrzeuge mit dieser Spezialtechnik anschafft oder der Vogtlandkreis dieses Projekt aufgreift, soll nach einer dreimonatigen Testphase entschieden werden.

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