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Plauen Nachrichten
  • Dienstag, 6 Dezember 2011, 00:54 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Plauen bietet ausreichend Kita-Plätze

6 Millionen Euro pro Jahr aus dem städtischen Haushalt

In der aktuellen politischen Diskussion wird zunehmend die Frage aufgeworfen, ob in der Bundesrepublik Deutschland bis 2013 ausreichend Plätze zur Betreuung für unter 3-jährige Kinder zur Verfügung stehen werden.

Dann nämlich soll für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr der gesetzlich festgelegte Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung oder in einer Kindertagespflegestelle in Kraft treten. Viele Kommunen in den westdeutschen Bundesländern blicken sorgenvoll auf den Beginn dieses Rechtsanspruchs, denn der Ausbau von Betreuungsplätzen geht dort nicht in dem dafür notwendigen Tempo voran.

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Anders verhält es sich in den ostdeutschen Bundesländern. Da stehen prozentual schon heute und flächendeckend mehr als doppelt so viele Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren zur Verfügung. Somit werden in den meisten Städten und Gemeinden Plätze in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege bedarfsgerecht vorgehalten. Und dies nicht nur im Blick auf die Betreuung von Kindern im Krippenalter, sondern auch für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren und für alle Grundschüler, deren Eltern eine Hortbetreuung wünschen.

Dies gilt besonders auch für die Stadt Plauen. In der Stadt leben gegenwärtig 5.550 Kinder im Alter bis 11 Jahre. Für diese Kinder stehen im Stadtgebiet 4.402 Betreuungsplätze in Kinderkrippen, Kindergärten und Kindertagespflegestellen sowie in den Horteinrichtungen zur Verfügung. Dies bedeutet, dass nahezu 80 Prozent aller Kinder dieser Altersgruppe eine Tagesbetreuung in Anspruch nehmen können: 50 Prozent aller Kinder unter drei Jahren, 92 Prozent aller Kinder von 3 bis 6 Jahren und 98 Prozent aller Kinder im Grundschulalter. Pro Jahr werden insgesamt 15 Millionen Euro für den Betrieb der Kindertagesstätten in der Stadt Plauen ausgegeben, Investitionen nicht mit gerechnet. Davon kommen allein 6 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt, weitere 6 Millionen Euro schießt der Freistaat Sachsen zu und die noch fehlenden 3 Millionen Euro sind der Anteil, den die Eltern mit den Elternbeiträgen bezahlen.

Plauen ist damit eine durchaus familienfreundliche Kommune und braucht den bundesdeutschen Vergleich nicht zu scheuen. Bisher konnte allen Eltern, die für ihre Kinder eine Tagesbetreuung in Anspruch nehmen wollten, ein entsprechender Platz in einer Kindertageseinrichtung, einer Kindertagespflegestelle oder im Hort vermittelt werden. Das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben.

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Gelegentlich wird der Eindruck vermittelt, dass die Betreuungsplätze in der Stadt nicht ausreichten, um die Nachfrage zu decken. Der Eindruck kann vor allem auch dann entstehen, wenn Eltern ihre Kinder in den Kindertageseinrichtungen anmelden möchten und dort mit sehr langen Anmelde- bzw. Wartelisten konfrontiert werden. Diese langen Listen verwirren und verfälschen den tatsächlichen Bedarf an Kita-Plätzen. Das Problem bilden hierbei die sog. Mehrfachanmeldungen, d. h. Eltern melden ihre Kinder zur Sicherheit in mehreren Einrichtungen an und stehen somit auch auf mehreren Anmeldelisten. Zudem erfolgen nach Erhalt eines Platzes nicht immer die entsprechenden Abmeldungen in den jeweils anderen Einrichtungen. So wird ein künstlicher Mangel an Plätzen erzeugt, der unter Umständen eine völlig unbegründete Panik bei den Eltern auslösen kann.

Um dies künftig zu vermeiden, arbeitet die Stadt zusammen mit allen Trägern der Plauener Kindertageseinrichtungen an einer Lösung. Ziel ist es, die langen Anmeldelisten und die Mehrfachanmeldungen überflüssig werden zu lassen. Das ist nur möglich, wenn ein System entwickelt wird, in dem die Eltern frühzeitig und vor allem verbindlich erfahren, wo und ab wann ihnen ein Betreuungsplatz zur Verfügung gestellt werden kann. Dadurch würden sowohl die Eltern wie auch die Einrichtungen ein hohes Maß an Planungssicherheit und die Stadt einen genaueren Überblick zu Angebot und Nachfrage erhalten.

2011-12-06

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