- Dienstag, 6 Februar 2018, 23:39 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Pfaffengut-Aus für Plauener Falknerei Herrmann
Anziehungspunkt bleibt zunächst im Gewerbegebiet Reißig
Die Plauener Falknerei Herrmann ist weiter auf der Suche nach einem geeignetem Standort. Das Pfaffengut als beste Lösung ist aufgrund der dortigen Vereine vom Tisch. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) habe der Stadt mitgeteilt, dass er einen Umzug der Falknerei ins Pfaffengut ablehne. Der Stadt sind wegen bestehender Verträge die Hände für eine Entscheidung gebunden.
Für die Saison 2018, die im März beginnt, soll der Touristenmagnet zunächst weiter im Gewerbegebiet Reißig sein. Der Standort ist nicht sicher, da es sich um ein Industriegebiet handelt. Sollten sich in naher Zukunft weitere Firmen ansiedeln, wären die Bauarbeiten dafür eine große Belastung für die Tiere. Daher muss ein anderer Standort gefunden werden. Dies sei aber nicht so leicht, meint Herrmann. Die Fläche müsse am Standrand sein und am besten auch an einem Hang. Die Falknerei hofft auf weitere Unterstützung bei der Suche.
Treffen im Rathaus
Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer traf sich am Dienstag mit Hans-Peter Herrmann, um die weitere Entwicklung der Falknerei am Standort Plauen zu besprechen. Die Fachbereichsleiterin Bau und Umwelt Kerstin Wolf, die Fachgebietsleiterin Stadtplanung und Umwelt Birgit Winkler und der Beauftragte für Wirtschaftsförderung Eckhard Sorger nahmen am Gespräch teil und stehen für alle zu klärenden Fragen persönlich zur Verfügung.
#banner_4#
Aus heutiger Sicht kommt die Verfestigung des Standortes im Gewerbepark in Frage, aber auch andere Möglichkeiten im Stadtgebiet Plauen werden nochmals auf Ihre Machbarkeit hin diskutiert werden. Ralf Oberdorfer: „Ich sehe mich hier als Partner der Falknerei. Meine Mitarbeiter stehen gerne bereit alle auftretenden Fragen zu prüfen und einer Klärung zuzuführen.“
Die UNESCO hat die Falknerei als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt. „Dieses Kulturerbe will die Stadt unbedingt erhalten“, sagt Wirtschaftsförderer Eckhard Sorger. „Die Falknerei wird perspektivisch für den Tourismus eine größere Rolle spielen. Die Besucherzahlen steigen kontinuierlich. Durch den Ausbau der Falknerei wird deren Attraktivität auch außerhalb der Flugvorführungen zum Erlebnis werden.“
Falkner Hans-Peter Herrmann zur gegenwärtigen Situation: „Seit dem Start meiner Flugvorführungen in Reißig fühle ich mich durch die Stadt Plauen gut betreut. Wir waren immer gemeinsam auf der Suche nach guten Lösungen. So verstehe ich auch das Gespräch mit Herrn Oberdorfer. Ich würde mein Unternehmen gerne am Standort Plauen weiterentwickeln. Die Partner dazu habe ich in den Mitarbeitern der Stadtverwaltung.“
» zum Thema: Tierisch: Mit Adleraugen über Plauen
Hintergrund:
Bereits seit 2010 unterstützt die Stadt Plauen den Falkner Hans-Peter Herrmann, erst bei seiner Existenzgründung, später bei der Weiterentwicklung des Unternehmens. Die ersten Flugschauen fanden auf dem Gelände der ehemaligen Pafu in Reißig statt. Dieser Standort kam auf Vermittlung der Stadt Plauen zustande. Die spätere Erweiterung und Aufwertung der Flugshow wurde durch die Zurverfügungstellung von weiteren Flächen im nördlichen Teil des Gewerbeparks Plauen/Reißig ermöglicht. Die Falknerei Herrmann ist mittlerweile ein wichtiger Anziehungspunkt für den vogtländischen Tourismus und leistet mit den Walderlebnistouren wertvolle Jugendarbeit. (pl, mar)
2018-02-06