- Freitag, 23 Oktober 2020, 18:20 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Peter Winkler öffnet sein Archiv über Plauen
Jahr der Industriekultur 2020
Der Sammler und Hobbyhistoriker Peter Winkler aus Plauen feiert dieses Jahr seinen 80. Geburtstag. Seine Leidenschaft zu seiner Heimatstadt Plauen führte ihn dazu, dass er eine umfangreiche Sammlung historischer Dokumente und Fotografien besitzt, mit denen er Redaktionen, Museen und Ausstellungen beliefert und bereichert. Das Vogtlandmuseum ehrt sein jahrelanges Wirken mit einer Ausstellung gesammelter Dokumente und Fotografien. Thematisch ergänzt diese Personalausstellung die Aktivitäten zum „Jahr der Industriekultur Sachsens“.
Von den Anfängen der Industrie in Plauen, über wichtige Firmen wie Hempel, Böhler, VOMAG, Industriewerke, Höppner bis hin zu Flugplatz, Sternquell und Wieprecht spannt sich der Bogen. Von den ca. 10.000 Exponaten der Sammlung Winklers sind auch einige Dokumente von Geschäften wie Café Trömel und seltene Fotografien von Plauener Blickwinkeln und Bauten zu bestaunen. Kurze Texte führen die Besucher zu den interessanten Wirkungsstätten.
Plauener macht sein Hobby zum Beruf
Peter Winklers Leben selbst ist eng mit seiner Stadt verbunden: Wie durch ein Wunder überlebten er und seine Mutter Getrud einen Bombenvolltreffer in der Kantstraße 11. Durch diese Sprengbombe wurden seine einjährige Schwester und alle anderen Hausbewohner buchstäblich zerrissen. Es war der erste der dreizehn Angriffe auf Plauen am 12. September 1944.
Mit sechs Jahren sammelte er die ersten Briefmarken, dann Bierdeckel, Etiketten, Minerale, Uhren, Taschenkalender, Postkarten, Spitzenfestabzeichen, dazu fotografierte er Stadtfeste, Augenblicke des Baugeschehens und nahezu sämtliche Unterhaltungskünstler, die die Stadtfeste besuchten.
Peter Winkler ist gelernter Tischler und hat diesen Beruf im VEB Fischwarenfabrikation in der Bleichstraße ausgeübt.
1979 machte er dann sein Hobby zum Beruf: Er übernahm als Mitglied des Briefmarkenvereins das HO-Geschäft für Briefmarken und Sammlerbedarf in der Fritz-Heckert-Straße 4 (heute Stresemannstraße) als Verkaufsstellenleiter. Noch ein Jahr vor friedlichen Revolution 1989 durfte er den Laden kaufen und ihn als Privatmann weiterführen. Nach einigen Jahren zog er damit in die Bergstraße 9 um.
Seiner Lust auf Fotografie und Volksfeste frönte er als freier Fotojournalist: „Ich fotografierte nahezu alle Musikgrößen der Unterhaltungsbranche von Sarah Connor bis Tony Christie“, schwärmt er noch heute und erfreut sich neben seiner Fotografie- und Sammlerleidenschaft auch seiner Kinder, Enkel und Urenkel. (pl, foto: u.fischer)
2020-10-23