- Freitag, 30 März 2018, 14:56 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Nachwuchs im Vogtland gesucht – großer Wettbewerb um Azubis
Frühling lässt Arbeitslosenzahlen im Vogtland sinken
588 Bewerber haben im Vogtland noch keine Lehrstelle: Azubis im Vogtland werden kostbarer – Von Oktober 2017 bis März 2018 haben in unserer Region insgesamt 1.038 Jugendliche mit Unterstützung der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz gesucht. Im gleichen Zeitraum haben die vogtländischen Unternehmen 1.308 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Von den bisher gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch weit über 900 zu besetzen. Damit stehen die Chancen für die 588 Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben, recht gut.
„Wie schon in den vergangenen Jahren stellt sich zum Halbjahr die Situation auf dem vogtländischen Ausbildungsmarkt gut dar. Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort. In unserer Region gibt es nach wie vor mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Dabei verzeichnen wir einen leichten Rückgang bei den Bewerberzahlen und einen leichten Zuwachs an Ausbildungsstellen. Rein rechnerisch entfallen im Vogtland 1,26 betriebliche Ausbildungsstellen auf einen Jugendlichen“, konstatiert Agenturchefin Helga Lutz zur Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt.
„Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen im Vogtland ist weiter hoch. Das ist ein deutliches Indiz dafür, dass die Unternehmen ihren Fachkräftebedarf durch eigenen Nachwuchs sichern wollen.“ Der Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte verschärft sich weiter. Aktuell fehlen rein rechnerisch fast 300 junge Menschen, um die freien Lehrstellen besetzen zu können.
„Der Trend zu höherwertigen Abschlüssen und die größere Studierneigung entziehen dem regionalen Ausbildungsmarkt mehr junge Menschen. Mit Blick auf den Fachkräftebedarf können wir uns das nicht leisten. Mit der dualen Ausbildung als Grundlage sichern sich die Unternehmen ihre Fachkräfte“, betont Agenturchefin Helga Lutz. „Es ist zwar erst Halbzeit. Aber es zeichnet sich ab, dass alle Potenziale genutzt werden müssen, um die betrieblichen Ausbildungsstellen zu besetzen.“ Jeder Jugendliche hat eine Chance verdient. Der geeignete Bewerber ist manchmal nicht auf den ersten Blick zu erkennen. „Schulnoten sind nicht alles und weitere Kompetenzen offenbaren sich manchmal erst bei genauerer Betrachtung. Aber auch die jungen Menschen sind gefordert. Sie müssen ihre Stärken und Begabungen herausstellen und sich im Unternehmen gut präsentieren. Fleiß, Teamfähigkeit, Pünktlichkeit und Lernbereitschaft sind unverzichtbar“, so Helga Lutz weiter.
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Seit Beginn des Ausbildungsjahres meldeten sich 1.038 Jugendliche als Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 89 bzw. 7,9 Prozent weniger als im Vorjahr.
Arbeitslosenquote geht auf 5,9 Prozent zurück
Im März konnte der vogtländische Arbeitsmarkt von der einsetzenden Frühjahrsbelebung profitieren. Die Arbeitslosigkeit ging deutlich zurück. Im Agenturbezirk waren im März 6.873 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet, 7,4 Prozent weniger als im Februar.
Im Vergleich zum Vorjahr sind es 983 Personen bzw. 12,5 Prozent weniger. „Die Frühjahrsbelebung hat für viele Menschen im Vogtland die Arbeitslosigkeit beendet. Nach den Wintermonaten ist die Arbeitslosigkeit erstmals wieder spürbar gesunken. Von der positiven Entwicklung konnten durchweg alle Personengruppen profitieren. Das liegt an den zahlreichen Wiedereinstellungen nach der Winterpause in den Außen- und Bauberufen sowie im Garten- und Landschaftsbau. Besonders deutlich wird der Rückgang bei den Männern und bei den Älteren“, konstatiert Agenturchefin Helga Lutz.
„Schon im letzten Monat haben uns die regionalen Unternehmen viele freie Stellen gemeldet, die meisten davon in Vollzeit und unbefristet zu besetzen. Insgesamt stehen über 3.300 freie Stellen zur Verfügung. Deshalb gehe ich auch in den kommenden Monaten von einer positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt aus. Nach Ostern werden weitere Beschäftigungsaufnahmen folgen“, so Helga Lutz weiter.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In allen Geschäftsstellen ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet Klingenthal mit 4,4 Prozent vor Oelsnitz mit 4,6 Prozent. Danach folgt Auerbach mit 4,9 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 5,6 Prozent und Plauen bei 7,4 Prozent. (aa, mar)
2018-03-30