- Donnerstag, 22 Dezember 2016, 15:51 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Mordfall Heike Wunderlich: Prozessauftakt in Zwickau
Helmut S. nach Schlaganfall bedingt verhandlungsfähig
Am Landgericht Zwickau hat der Prozess um den Mord an Heike Wunderlich vor 30 Jahren in Plauen begonnen. Die verbesserte DNA-Auswertungstechnik führte nach dieser langen Zeit nun doch noch zum vermutlichen Mörder der damals 18-Jährigen: Helmut S. Der mutmaßliche Mörder von Heike ist heute 61 Jahre alt und seit einem Schlaganfall vor vier Jahren halbseitig gelähmt.
Er kann seinen rechten Arm nicht bewegen und nicht sprechen. Zu den Vorwürfen äußerte er sich am Montag zum Prozessauftakt im Landgericht Zwickau nicht. Der Frührentner aus Gera ist vorbestraft. Die Anklage sei für ihn dennoch überraschend gekommen, so Verteidiger Andreas Bönisch. Er habe ein gesittetes Leben geführt und sei in den letzten Jahren nicht auffällig gewesen sein.
Wegen seines gesundheitlichen Zustandes kann der heute 61-jährige Mann nur zwei Stunden am Tag an der Verhandlung teilnehmen. Die Staatsanwaltschaft stellt die bedingte Verhandlungsfähig in Frage. Vor Monaten habe er noch bei Facebook beispielsweise Posten können. Zudem könne er Treppen steigen und mit Freunden dem Alkohol frönen, sagt Herbert Posner, Anwalt der Nebenklage.
Heike Wunderlich ist vor 30 Jahren in einem Waldstück in der Nähe von Chrieschwitz in Plauen gefunden worden. Es war der 9. April 1987. Die junge Frau war an diesem Abend bei einer Freundin in Plauen. Als die 18-Jährige nach Hause fahren will, ging plötzlich auf halber Strecke das Moped aus. Sie muss schieben. Dabei begegnet sie ihrem Mörder. Im angrenzenden Wald vergewaltigt und erdrosselt er sie. (mr, foto: Redaktionsbüro Frank Vacik)
2016-12-12