- Montag, 7 November 2011, 22:56 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Kunstuhr am Alten Rathaus schlägt leiser
Änderung nach Anwohner-Kritik
Die historische Kunstuhr am Renaissancegiebel des Alten Rathauses in Plauen ist leiser geworden. Hintergrund für die Reduzierung des Geräuschpegels beim Glockenschlag war die Beschwerde eines Anwohners am Altmarkt.
Daraufhin wurde der Lärmpegel geprüft, was machbar sei – immer unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Uhr Bestandsschutz hat, mindestens seit 1882 in der jetzigen Ausführung in Betrieb ist und lediglich für die Restaurierung von Herbst 2008 bis November 2010 schweigen musste. Der Lärmtest ergab, dass die Uhr in der Nacht doppelt so laut schlägt, als der zulässige Wert.
„Der Denkmalschutz hat uns verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, die aus seiner Sicht zulässig sind, um den Geräuschpegel zu dämpfen“, sagt Detlev Braun, Projektverantwortlicher der Gebäude- und Anlagenverwaltung Plauen. Das Schlagwerk der wertvollen Uhr dürfte beispielsweise nicht elektromagnetisch oder mechanisch blockiert werden, denn dies könnte die gesamten Abläufe der Uhr stören.
„Bei unserer Uhr sind die Bewegungsabläufe von Schlagwerk und den Figuren aneinander gekoppelt, sie erfolgen über den gleichen Gewichtsaufzug“, erläutert der Fachmann. Nach Beratung mit dem Turmuhrenbauer Hans-Ulrich Walter aus Werdau, der auch für die technische Restaurierung der Uhr in jüngster Zeit verantwortlich zeichnete, einigte man sich auf die nun umgesetzte Lösung: „Im Ergebnis wurde das Hammerwerk ausgebaut. In der Werkstatt wurde der Hammerkopf ausgefräst und ein neuer Bolzen aus Bronze eingesetzt. Zusätzlich wurde die Prellfeder angepasst. Sie begrenzt den Abstand des Hammers zur Glocke.“
Damit ist die Lautstärke deutlich gemindert. Die Präparierung des Schlaghammers hat rund 1100 Euro gekostet, teilte die Stadt mit. (pl)
2011-11-07