- Mittwoch, 13 August 2014, 10:34 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Konkurrenz für City-Kinos
Die City-Kinos wie das Capitol Plauen bekommen Konkurrzenz aus dem Netz: Das Plauener Kino wurde 2010 aufwendig saniert, damit es für Zuschauer attraktiv bleibt. Seit Jahren verzeichnen viele Kinos sinkende Besucherzahlen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und eine neue Entwicklung verschärft die Situation dramatisch: Video on Demand.
Acht Säle gibt es im Capitol Plauen und jede Menge Platz für Filmfans. Im Jahr 2009 wären hier fast die Lichter ausgehen, da Cinestar den Pachtvertrag nicht verlängern wollte. Das Hofer Central Kino rettete das Filmtheater vor der Schließung und investierte kräftig in die Digitalisierung. Doch ob die Modernisierung langfristig erfolgreich sein wird, kann nicht gesagt werden. Die Online-Konkurrenz aus dem Internet macht den Kinos überall arg zu schaffen.
VoD-Dienste – Konkurrenz aus dem Netz
Das Internet hat mit seinen neuen Möglichkeiten die Filmlandschaft verändert. Illegale Tauschbörsen zeigten die neuesten Streifen, zwar in schlechter Qualität – dafür umsonst und ohne vor die Tür gehen zu müssen. Nachdem große Filmstudios gegen Filmpiraterie vorgehen, wird es immer unattraktiver, das Risiko einer Strafe auf sich zu nehmen. Es war eine Frage der Zeit, bis sich diese Dienste legalisierten.
Statistiken zeigen, dass die Branche im Aufwind ist. Die Medienberatung Goldmedia hat eine Prognose erstellt, die VoD-Anbieter zuversichtlich stimmen dürfte. Dieses Jahr liegt das Volumen des Marktes für Video-on-Demand voraussichtlich bei 200 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2018 soll das Volumen auf 449 Millionen Euro ansteigen. 2014 ist das Jahr, das den Wendepunkt markiert, so sieht es Geschäftsführer Prof. Dr. Klaus Goldhammer. „Eines ist klar. 2014 wird der deutsche VoD-Markt berechenbarer, attraktiver und damit auch wettbewerbsintensiver. Gute Voraussetzungen für den Durchbruch in Richtung Massengeschäft.”
Immer mehr Anbieter auf dem Markt
Und Herr Doktor Goldhammer mag recht behalten. Der amerikanische VoD-Dienst Netflix hat seinen Start in Deutschland für September 2014 angekündigt. Mit über 50 Millionen Kunden aus mehr als 40 Ländern weltweit ist es ein großer Player der Branche, der hiesige Anbieter herausfordert. Amazons Prime Instant Video hat seinen Dienst kürzlich renoviert und zieht mit einem günstigen Angebot in den Preiskampf. WATCHEVER vom Vivendi-Konzern wirbt mit einer großen Kampagne um Fans von Serien und Filmen und ist in aller Munde, obwohl es den Dienst erst seit Anfang 2013 gibt.
Film und Kino gehören zusammen, bloß kann man Filme auch woanders sehen – und diese Möglichkeiten werden immer attraktiver. VoD-Dienste fordern Kinos heraus – wer den Kampf um die Gunst der Filmfans gewinnt, wird sich zeigen.
2014-08-09