- Samstag, 27 April 2013, 19:35 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Hobbyschnitzer rekonstruiert Kauschwitzer Originale
750 Jahre Kauschwitz
Wenn am 23. Juni vor den Toren Plauens in Kauschwitz ein historischer Umzug die Straßen des Dorfes bevölkert, dann sind zwei hölzerne Gesellen neben vielen Kauschwitzern dabei. Zwischen dem 21. und 23. Juni begeht Kauschwitz seine 750-Jahr-Feier.
Höhepunkte sind der Festakt mit einem großen Eröffnungsfeuerwerk am Freitagabend, am Samstagnachmittag ein buntes Familienprogramm, am Abend ein Festzelt-Konzert mit der renommierten Band „G-Punkt“ sowie eben wie erwähnt der Festumzug am Sonntag. Dafür wird derzeit in Kauschwitz eine Menge auf die Beine gestellt. „Wir werden die Geschichte unseres Heimatortes in rund sechzig Bildern anschaulich machen, erinnern an historische und heute in vielerlei Hinsicht vergessene Zeitzeugen und Epochen“, sagt René Kalinowsky, der als Ortschaftsratsmitglied für den Umzug verantwortlich zeichnet.
Gemeinsam mit seinen Mitstreitern werden fleißig Kostüme zusammengestellt, Umzugsteilnehmer rekrutiert, historische Wagen hergerichtet und eben zwei hölzerne Gesellen mit auf die Umzugsstrecke genommen. Die beiden figürlichen Bienenstöcke stellen einen Orientalen und einen Bauernburschen dar. Man datiert ihre Entstehung um 1800. Einst standen sie – viele ehemalige Besucher des Ausflugslokals werden sich erinnern – an der „Mühle“ in Kauschwitz. Die beiden Figuren enthielten vorn ein Einflugloch und im Rückenbereich jeweils eine kastenförmige Aufnahme für die Bienenwaben.
„Irgendwann in den 70-er Jahren muss es gewesen sein, da wurden diese Zeugnisse der Kauschwitzer Geschichte ins damalige Plauener Kreismuseum gebracht“, sagt Waltraud Klopfer aus der Arbeitsgruppe, die eine Chronik des Ortes zusammenstellt. Manfred Schmidt, ein Kauschwitzer, der mit handwerklich-künstlerischen Fähigkeiten wahrlich gesegnet ist, erzählt, dass die Figuren in einem offenen Hinterhof des Museums langsam vor sich hin verrotteten. Später wurden sie in einem Depot untergestellt und nach Schmidts Erkenntnissen teilweise nachempfunden. Selbiges hat er nun selbst auch getan.
Über den Winter gestaltete der Holzfan aus zwei Baumstamm-Teilen, die er von der Berufsfeuerwehr Plauen erhalten hatte, zwei fast schon originale Kopien der Figuren. Diese könnten übrigens sofort für die Bienenzucht genutzt werden, denn selbst die Bienenkästen im Rücken der beiden mannshohen Holz-Statuen sind nachgebildet. Bestaunen kann man die beiden attraktiven Figuren außer beim großen Festumzug auch vorab im Plauen-Park, wo vom 10. Juni auf die Festivität in Kauschwitz mit einem attraktiven Schaubild hingewiesen wird. (text/foto: ingo eckardt)
2013-04-27