- Samstag, 7 November 2009, 12:23 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Elektrifizierung der Bahnstrecke ab 2010?
Immer wieder machen sich Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer und seine vier Amtskollegen aus den Städten Bayreuth, Hof, Zwickau und Chemnitz für die Elektrifizierung des Streckenabschnitts Reichenbach – Hof stark.
“Geplant ist, dass 2010 mit dem 1. Bauabschnitt Reichenbach – Herlasgrün und der Göltzschtalbrücke begonnen wird. Bis zum Fahrplanwechsel 2012 soll dann bereits der 2. Bauabschnitt bis Plauen fertig gestellt werden”, machte der Projektverantwortliche der DB Projektbau GmbH, Norbert Just, bei einem Gespräch in dieser Woche mit Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer deutlich. “Bereits 2012 könnte somit bis Plauen elektrisch gefahren werden. Ende 2013, so sehen es die ehrgeizigen Pläne vor, soll dann durchgehend bis Hof elektrifiziert sein.”
Nach Schätzungen der DB Netz AG seien für das Vorhaben 110 Millionen Euro veranschlagt. Das Vorhaben werde in Sachsen zu 70 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, 6,5 Millionen aus dem Konjunkturpaket I und Landesmitteln finanziert.
Damit jedoch die Oberleitung überall verlegt werden kann, sei es erforderlich, einige Brücken, deren Höhe nicht ausreicht, zu erneuern. Ein Fakt, der dem Plauener Stadtoberhaupt bereits bekannt war. Beim Gespräch im Plauener Rathaus konnte der Bahnvertreter jedoch erstmals mit konkreten Summen aufwarten, die zum Beispiel beim vorgesehenen Bau der in Plauen betroffenen Jößnitzer Brücken im Zuge der Reißiger Straße, der Fußgängerbrücke zum Essigsteig und der Brücke im Zuge der Pausaer Straße aus dem städtischen Haushalt finanziert werden müssten. Denn neben den baubedingten Einschränkungen kommen auf die Kommunen auch noch außerordentliche finanzielle Belastungen zu.
Dabei geht der Gesetzgeber von folgenden Überlegungen aus: Wird zum Beispiel eine sehr alte Brücke im Eigentum der Stadt durch eine neue ersetzt, reduzieren sich dadurch in Zukunft die Unterhaltungsaufwendungen, die die Stadt realisieren muss. Für diesen Vorteil wiederum erfolgt gesetzlich geregelt ein Vorteilsausgleich der Stadt an die Bahn. Konkret am Beispiel der Brücke am Essigsteig würde dies bedeuten, dass die Stadt Plauen 316.000 Euro von 400.000 Euro Baukosten trägt. “Auf derart enorme Kostenanteile sind die kommunalen Haushalte nicht vorbereitet und damit überfordert”, macht OB Oberdorfer deutlich. “Um im Zeitplan zu bleiben und rasch die für den Bau erforderlichen Kreuzungsvereinbarungen mit der Bahn abschließen zu können, ist für die Kommunen die Unterstützung von Freistaat Sachsen und Landkreis unerlässlich.” (ce/pl)
2009-11-07