- Montag, 1 Dezember 2008, 22:51 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
DGB Vogtland-Zwickau: Löhne und Kaufkraft in Plauen deutlich gesunken
In der Stadt Plauen ist die Bruttolohn- und -gehaltssumme der sozialversichert beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vom Jahre 2000 bis 2005 um insgesamt 33 Millionen Euro gesunken. Dies ist das Ergebnis einer gewerkschaftlichen Auswertung, die die Regionsvorsitzende des DGB Vogtland-Zwickau, Sabine Zimmermann, veröffentlichte.
Die Auswertung beruht auf den Meldungen der Arbeitgeber an die Sozialversicherung und enthält neben den Bruttolöhnen an die Arbeitnehmer auch noch die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung.
Die Arbeitgeber der Stadt zahlten 2005 insgesamt Bruttolöhne und -gehälter (inkl. der Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber) in Höhe von 539 Millionen Euro. Dies waren 33 Millionen Euro bzw. 5,82 Prozent weniger als noch im Jahr 2000. Die Verbraucherpreise sind zugleich um 7,9 Prozent gestiegen.
„Insbesondere, wenn man die hohen Steuer- und Sozialabgaben mit einbezieht wird deutlich, dass sich die Kaufkraft der Arbeitnehmer in der Stadt deutlich vermindert hat“, sagte Zimmermann. Im längerfristigen Vergleich sind die Löhne und Gehälter in Plauen noch stärker gesunken. Von 1995 bis 2005 reduzierte sich die Gesamtsumme um 72 Millionen Euro bzw. nahm um 11,77 Prozent ab.
Im Schnitt verdienten die Arbeitskräfte in Plauen erheblich weniger als im Bundesdurchschnitt. So lag die Bruttolohnsumme pro Kopf 2005 in den alten Bundesländern bei 26.542 Euro und in den neuen bei 20.053. Für Plauen hingegen waren es pro Kopf im Schnitt nur 19.625 Euro.
„Die steigende Zahl schlecht bezahlter Jobs hat zweifelsohne dazu beigetragen, dass die Arbeitnehmerverdienste in der Region insgesamt deutlich gesunken sind. Es kann nicht verwundern, dass die Kaufkraft in der Stadt viel zu niedrig ist, wenn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger Geld in der Tasche haben. Um die Konjunktur zu stabilisieren, müssen Löhne und Kaufkraft gestärkt werden. Gute Löhne müssen endlich für alle Beschäftigten drin sein und der sich ausbreitende Niedriglohnsektor gehört endlich gestoppt. Mindestlöhne und Lohnuntergrenzen sind auch wegen der Finanzturbulenzen ein Gebot der Stunde“, betont die Gewerkschafterin Zimmermann. (mr)
01.12.2008