- Dienstag, 9 Juli 2013, 10:40 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Design-Regenschutz mit Symbolkraft
Parktheater bekommt Zuschauer-Überdachung
Besucher des Plauener Parktheaters können künftig den Regenschirm zu Hause lassen. Die Tribünen werden von einer XXL-Folie überspannt. Verregnete Veranstaltungen gehören der Vergangenheit an. Ein Dach mit Wahrzeichen-Charakter ist entstanden.
Gerne wird bei wiederkehrenden Ereignissen von einer Tradition gesprochen. Beim Parktheater im Plauener Stadtpark gibt es ebenfalls eine solch schöne Beständigkeit: Wenn auf der Bühne etwas los ist, lassen Regenschauer oft nicht lange auf sich warten. Für Veranstalter und Besucher gleichermaßen eine äußerst unangenehme Situation, die nun aber endlich der Vergangenheit angehört. Künftig sitzen die Zuschauer im Trocknen. Eine 1300 Quadratmeter große Textilmembran überspannt alle Sitzbänke und den Bereich vor der Bühne.
Architekt Michael Kiefer verspricht eine 20-jährige Garantie für die Dachfolie. Lediglich ein Mal im Jahr sollte die Oberfläche der dünnen Membran mit Wasser gereinigt werden, rät der Experte. Den Putzeinsatz könnte beispielsweise die Plauener Berufsfeuerwehr übernehmen, meint Peter vom Hagen, Chef der Gebäude- und Anlagenverwaltung (GAV) Plauen. Die GAV betreut das Bauprojekt. Die futuristische Dachkonstruktion und die Größe der Folie seien deutschlandweit einzigartig, sagt Kiefer. Sein Architekturbüro aus Radolfzell hat bereits in den letzten Jahrzehnten mehr als 100 ähnliche Projekte realisiert.
Die Bodenverhältnisse im Parktheater waren die größte Überraschung beim Vorhaben. Erst nach fünf Metern sei festes Erdreich für die Fundamente der gut 100 Tonnen schweren Stahlkonstruktion gekommen. Der Hauptgrund wieso das XXL-Dach gut 70 000 Euro teurer wurde und nun rund 420 000 Euro kostet. Trotzdem immer noch eine preiswerte Lösung für die Überdachung, finden Michael Kiefer und Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer. Andere Dach-Varianten seien deutlich teurer.
“Das Parktheater ist zu einer Kulturstätte mit überregionaler Bedeutung gewachsen. Das Dach ist die richtige Antwort darauf”, sagte Oberdorfer. (mar)
2013-07-08