- Montag, 29 August 2016, 13:49 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Campus Schlossberg: OB sucht Investor für „Roten Turm“
Idee: Gastronomiebetrieb mit Terrasse
Auf dem „Campus Schlossberg“ geht es vorwärts: Der Ausbau der Schlossterrassen und der Abbruch- sowie die vorbereitenden Arbeiten auf dem Gelände des künftigen Standorts der Staatlichen Studienakademie Plauen laufen. Über all dem thront der Rote Turm, ein markanter Zeuge des alten Schlosses.
Die Nutzung dieses Gebäudes sollte am besten schon jetzt in die Überlegungen einbezogen werden, findet Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer und schreibt dem sächsischen Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland Vorschläge zur weiteren Nutzung. Eigentümer des Geländes und Bauherr ist der Freistaat Sachsen in Form des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).
„Ich möchte den Turm für eine zukünftige öffentliche Nutzung vorschlagen, beispielsweise für einen Gastronomiebetrieb mit Außengastro in den Schlossterrassen. Dafür würde ich gern private Investoren ansprechen“, plant der OB aktuell. Praxiserprobtes Beispiel für diese Vorgehensweise ist der Gastronomiebetrieb ‚Heinrichs‘ im alten Rathaus. Hier wurde privat investiert und ein Nutzungsüberlassungsvertrag abgeschlossen. „Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.“ Vorschläge aus Vereinen beziehungsweise der Plauener Bevölkerung, was die zukünftige Nutzung des Turmes betrifft, werden gern entgegengenommen.
1. Bauabschnitt Amtsberg und Bastion läuft
Die Neugestaltung der Schlossterrassen erfolgt in mehreren Bauabschnitten. Zurzeit wird am 1. Bauabschnitt, der den Amtsberg und die Bastion umfasst, gearbeitet. Der Amtsberg erhält im unteren Teil von der Hammerstraße aus eine neue Treppenanlage, die dann auch der Zugang zur künftigen Staatlichen Studienakademie ist. Die Fundamente der Treppe sind bereits gebaut, die Verlegung der neuen Stufen aus Granit erfolgt im August.
Zur Überwindung der Geländesprünge werden auch neue Stützmauern errichtet. Durch den ZWAV wurden Teile des Abwasserkanals erneuert, der unter der neuen Treppe liegt. Auch die Entwässerung der Studienakademie wurde an den neuen Kanal angebunden. Nach Fertigstellung der Treppe wird der Amtsberg neu gepflastert. Der Belag erfolgt aus Gründen des Denkmalschutzes mit dem vorhandenen Granitgroßpflaster.
Derzeit von außen nicht zugänglich ist die Bastion neben dem Roten Turm. Diese war sehr sanierungsbedürftig, stellenweise war das Bruchsteinmauerwerk ausgebrochen. In Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden wurde das Mauerwerk erneuert, die Pfeiler teilweise neu aufgesetzt. In den nächsten Wochen erfolgen noch eine wasserdichte Abdeckung und der obere Abschluss mit Natursteinmaterial.
Im Herbst ist dann der Aufbau der Stahlplattform geplant. Von dieser Plattform aus kann man zukünftig einen Blick auf die Stadt genießen. Im Zuge der Arbeiten am 2. Bauabschnitt wird im Winter 2016/2017 der notwendige Freischnitt des Bewuchses erfolgen. In Verbindung mit den Bauarbeiten wurden durch das Landesamt für Archäologie Grabungsarbeiten zur Erkundung der Geschichte im unmittelbaren Umfeld vom Schloss der Vögte durchgeführt. Dabei wurden Scherbenreste, Münzen und Brandschichten gefunden.
Hintergrund
Die Staatliche Studienakademie Plauen ist derzeit in einer städtischen Liegenschaft auf der Melanchthonstraße untergebracht. Mit der vorgesehenen Stärkung des Studienakademiestandortes Plauen sind in Zukunft die bisher genutzten Gebäude nicht mehr ausreichend. Die ehemalige JVA-Liegenschaft auf dem Schlossbergareal befindet sich im Eigentum des Freistaates und steht derzeit leer. Die JVA Plauen wurde zum 31. August 2007 geschlossen. Der künftige erweiterte Raumbedarf der Studienakademie wird im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude und einem Ergänzungsneubau untergebracht.
Zurzeit sind an der Studienakademie circa 300 Studenten immatrikuliert. Mit der Sanierung schafft der Freistaat Sachsen unter der Projektleitung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien-und Baumanagement insbesondere Vorlesungs- und Seminarräume für zukünftig 400 Studierende. Mit dieser Erweiterung können sich vor allem neue technische Studienangebote etablieren. Der Freistaat wird auf dem Schlossbergareal insgesamt rund 20 Millionen Euro investieren. (mar/pl)
2016-08-04