- Samstag, 22 September 2012, 00:08 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Bombensuche im Hammerpark
Park wird umgestaltet
Unter Anleitung eines Vorarbeiters der Stadtverwaltung Plauen sind derzeit neun Beschäftigte des Trägers Projekt Zukunft e.V. im Hammerpark an der Südinsel in Plauen unterwegs, um das dichte Unterholz und den Wildaufwuchs zu beseitigen.
Diese Maßnahme, welche mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes abgestimmt ist, bereitet die Suche nach Bomben aus dem 2. Weltkrieg vor. Denn bevor der Park renaturiert werden kann, müssen die gefährlichen Zeugen des Krieges eliminiert werden. „Wir planen für das Jahr 2014 die ‚Eröffnung‘ dieser grünen Idylle für die Jugend. Der Park wird innerhalb einer grenzüberschreitenden Kooperation von Aš und Plauen runderneuert. Während die Tschechen ihren Waldpark auf Vordermann bringen, ist es bei uns der Hammerpark. Dabei können wir EU-Fördermittel nutzen“, erläutert Heiko Günther, Fachgebietsleiter Umwelt. Ende März 2011 wurde der Kooperationsvertrag für das grenzüberschreitende Projekt “Kinder- und Jugendzentrum für Natur- und Umweltschutz Hammerpark Plauen/Waldpark Aš“ unterzeichnet.
„In der Südvorstadt sind besonders viele Bomben gefallen, es waren etliche Blindgänger darunter. Vor rund drei Wochen hatten wir den ersten Termin mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Landespolizei Sachsen“, berichtet Heiko Günther. Weil in dem Gelände extrem viele Bomben vermutet werden, kommt hier das Land für Experten und Kosten auf. Unterholz wird entfernt, der „Wald gefegt“ – dann kommen die Metalldetektoren zum Einsatz und spüren Bomben auf.
„Wir planen, zwei Bombentrichter zu belassen und zu beschildern um die Kinder- und Jugendlichen auf diese Weise auf die Vergangenheit aufmerksam zu machen.“ Einer von drei alten Brunnen im Park wird wieder nutzbar gemacht, Wege werden in sandgeschlämmter Bauweise angelegt und eine Umweltbildungshütte gebaut. Der Aufbau eines zweisprachigen Informations- und Hinweissystems in den Parks mit dem Schwerpunkt Natur- und Umweltschutz sowie Angelfischerei tut sein Übriges. Das Projekt kostet insgesamt 2 Millionen Euro, wobei 1,3 in den Hammerpark und 0,7 Millionen in den Waldpark Aš gesteckt werden.
Förderung gibt es in Höhe von 85 Prozent im Rahmen des Ziel 3-Programm zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit 2007-2013 zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik. Der Projektzeitraum geht vom 1. Januar 2012 bis zum 30. November 2014. „Die Renaturierung und Instandsetzung der Bäche und Teiche in den beiden Parks wird mit naturnahen Bauweisen hergestellt“, verspricht Projektleiter Heiko Günther. Im Rahmen der Durchführung der Maßnahmen muss zunächst einmal eine Vielzahl von Bäumen weichen, für welche es im gewissen Umfang Ersatzpflanzungen geben wird.
Außerdem sollen viele gemeinsame Veranstaltungen mit den tschechischen Freunden unter Mitwirkung der Grundschulen und Anglervereine stattfinden, die deutsche und tschechische Kinder und Jugendlichen einander annähern. Am 27. September findet im Rahmen eines Projekttages ein Umweltfest für Kinder der 3. Klasse der Astrid-Lindgren-Grundschule Plauen und der Grundschule Hlávkova Aš im Pfaffengut statt. (mar)
2012-09-22