- Donnerstag, 19 November 2020, 19:52 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Bierbrauer in Plauen wollen mehr Geld
Warnstreik in Plauen bei Sternquell
Die Mitarbeiter bei der Sternquell-Brauerei in Plauen haben am Freitag einen Warnstreik vorm Werkstor organisiert. Für die Brauerei wird derzeit ein neuer Haustarifvertrag ausgehandelt. Die 56 Mitarbeiter am Standort wollen mehr Geld: 150 Euro im Monat fordern sie.
„Wir haben den ganzen Sommer über dreischichtig gefahren mit einer Mannschaft von zwei Schichten. Wir haben nur Personal für zwei Schichten, haben aber trotzdem drei Schichten durchgeackert, um den ganzen Aufwand zu bewältigen. Corona ist bei uns völlig außen vor, Flaschenbier verkaufen wir noch und nöcher“, meint Betriebsratsvorsitzender Silvio Bröckel.
Die Geschäftsleitung sieht das anders. Durch den Wegfall des Fassbier- und Festgeschäfts sei die Lage angespannt. „Wir haben ein Angebot von 60 Euro abgegeben pro Monat für jeden Mitarbeiter mehr und wir haben eine Corona-Prämie in Höhe von 250 Euro brutto für netto für Dezember in Aussicht gestellt“, sagt Sternquell-Geschäftsführer Jan Gerbeth.
Die Plauener Brauerei gehört zur Kulmbacher Gruppe. Hier verdienen die Mitarbeiter bis zu 400 Euro mehr. Die Sternquell-Beschäftigten fordern eine Angleichung. „Wir vergleichen uns nicht mit anderen Unternehmen, wir sind hier im Vogtland. Wir verkaufen unser Bier in Westsachsen und Ostthüringen und dort ist der Markt mit unserer Struktur, die wir haben, so dass wir bis über die Grenze hinaus in dem Angebot gegangen sind“, so Gerbeth.
Sollten die 60 Euro mehr im Monat das letzte Angebot sein, kündigte der Betriebsrat bereits einen größeren Warnstreik an. (mar, mur)
2020-11-14