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Plauen Nachrichten
  • Freitag, 10 Februar 2017, 23:05 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Auszubildende im Vogtland: Gesucht, aber viele Abbrecher

Rathaus PlauenZum Jahreswechsel werden viele Statistiken fällig. Unter anderem erhebt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) in Berlin die Einstellungszahlen der Azubis bundesweit. Im Gleichnis mit dieser Systematik lohnt sich ein Blick auf die vogtländische Ausbildungsbilanz des Jahres 2016.

Der Ausbildungsmarkt zeigt sich aus der Sicht der IHK Chemnitz, Regionalkammer Plauen im Ausbildungsjahr 2016 für die Bewerber verlässlich und stabil. Zum Stichtag 31.12.2016 waren in der Regionalkammer Plauen für das Ausbildungsjahr 578 Verträge eingetragen. 504 betriebliche Ausbildungsverträge und 74 Verträge mit Förderung nach Sozialgesetzbuch (SGB) durch die Arbeitsagentur bzw. das Jobcenter.

Eine Übersicht nach Berufen in ihrer Zuordnung nach Branchen bzw. in ausgewählten Einzelberufen.

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Ausbildungsbeginn 01.01.-31.12.2016

15 x Sonst. gewerbl. Berufe (Chemie, Druck, Medien usw.)
34 x Industriekaufmann/-frau
113 x Handel
10 x Kreditgewerbe/Versicherungen
39 x Hotel/Gaststätten
96 x Sonst. kaufm.Berufe (Dienstleistung, Tourismus, Verkehr, Immobilien usw.)
26 x Berufe nach § 66 Berufsbildungsgesetz – für behinderte Menschen

Gesamt 578

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Zusätzlich ergeben sich zu dem Einstellungsjahr noch einige Fakten:

Über den gesamten Einstellungsjahrgang gab es 75 Vertragsauflösungen, davon 22 vor dem Beginn der Ausbildung. Hier lässt sich über die Gründe spekulieren. Es sind aber auch Aus-zubildende darunter, die in der Bewerbungsphase nicht nur einen Vertrag abgeschlossen haben und sich natürlich entscheiden müssen. Der überwiegende Teil entfällt aber eindeutig auf die Probezeit. Erfreulich ist, dass bei 11 Azubis nach der Auflösung ein erneuter Vertrag eingetragen werden konnte. Zieht man diese Neuverträge ab, gab es trotzdem 64 Abbrüche.

Dieser Wert ist höher als in den letzten Jahren und markiert hoffentlich keinen neuen Trend. Es wird damit aber deutlich belegt, Maßnahmen zur Berufsorientierung sind nach wie vor notwendig und besitzen auch bei einem ansehnlichen Angebot an Ausbildungsplätzen ihre Berechtigung.

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Das Thema „Integration der Asylbewerber“ wird selbstverständlich mit der beruflichen Erstausbildung in Deutschland verbunden. Unter den Antragstellern sind viele Personen, für die eine berufliche Erstausbildung in Deutschland nahe liegt. Das Problem dabei, für eine Berufsausbildung wird im Regelfall das Sprachniveau B2 nach dem gemeinsamen europäi-schen Referenzrahmen empfohlen. Dieses war aber durch die zeitlichen Abläufe 2015/16 in der Thematik „Asyl“ für einen Ausbildungsstart im letzten Jahr kaum erreichbar.

Die Eintragungszahlen mit Personen ausländischer Staatsangehörigkeit belegen diese Situation sehr deutlich. Zum Stichtag waren in der Regionalkammer Plauen nur 11 Verträge mit Azubis ausländischer Nationalität mit Beginn 2016 vermerkt. Als Nationalitäten wurden dabei erfasst: 3 Vietnam, 2 Griechenland, 2 Spanien und je 1 Iran/Tadschikistan/Ungarn/ Weißrussland. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Ergebnis 2017 darstellt. (ihk/seb)

2017-02-10

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