- Sonntag, 10 März 2013, 14:05 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Arbeitsmarkt im Vogtland braucht Frauen
Frauentag: Fachkräftepotenzial ist weiblich
Über 100 Jahre Internationaler Frauentag. Aber wie sieht es mit der Chancengleichheit aus? Sicherlich wurde in den letzten Jahrzehnten im deutschen Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt für Mädchen und Frauen viel erreicht. Dennoch scheint sich die Gleichstellung am Arbeitsmarkt nur sehr langsam durchzusetzen. Besonders in Führungspositionen sind Frauen auch in unserer Region oft noch unterrepräsentiert, teilt die Agentur für Arbeit mit.
Im Vogtland lag der Frauenanteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zum Stichtag 30.06.2012 bei fast 50 Prozent. Den höchsten Frauenanteil mit über 82 Prozent verzeichnet der Gesundheits- und Sozialbereich. Fast jede 4. Frau arbeitet in dieser Branche. Aber auch das Gastgewerbe, der Einzelhandel, die öffentlichen Verwaltung und der Bereich Erziehung und Unterricht weisen einen hohen Anteil an weiblichen Beschäftigten auf.
Im Jahresdurchschnitt 2012 waren rund 46 Prozent aller Arbeitslosen Frauen. Im Jahr 2011 lag der Anteil noch bei fast 49 Prozent. Zwei Drittel der arbeitslosen Frauen werden vom Jobcenter Vogtland betreut.
Die Wirtschaft braucht Fachkräfte und Frauen verfügen über das entsprechende Potential. Dies spiegelt sich auch in der Teilnahme an Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen wider. Im Vorjahr lag der Anteil der Frauen bei über 60 Prozent. Von allen geförderten Personen waren die Hälfte Frauen.
„Mit einer gezielten Förderung, die der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Fachkräftebedarf entspricht, werden wir auch in diesem Jahr Frauen bei der Arbeitsaufnahme unterstützen“, betont Andreas Fleischer, Geschäftsführer Operativ. Die Angebote richten sich nicht nur an arbeitslose Frauen, sondern auch an Beschäftigte in den Unternehmen. „Qualifizierung ist ein wichtiger Schlüssel, um Anforderungslücken zu schließen und die Menschen gezielt und möglichst dauerhaft in Beschäftigung zu bringen.“
Die Geburt eines Kindes, Kindererziehungszeiten oder Pflegezeiten führen bei Frauen oft zu Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit. Eine berufliche Neuorientierung, eine Weiterbildung oder Unterstützungen für die Arbeitsaufnahme sind Förderungen die den Wiedereinstieg erleichtern. „Wer sich auskennt kommt schneller zum Ziel, das gilt auch beim Wiedereinstieg“, weiß Erika Kröger, Beauftragte für Chancengleichheit in der Agentur für Arbeit und verweist auf die regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen für Berufsrückkehrerinnen. (aa)
2013-03-10