- Sonntag, 22 November 2009, 17:08 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Altreifendeponie Zobes | 2010 beginnt Entsorgung
Ab 2010 beginnend sollen die rund vier Mio. Altreifen Schritt für Schritt in den nächsten drei Jahren entsorgt werden. Darüber informierten Umweltamtsleiter Dr. Tobias Pohl, Rechtsdezernentin Christina Uhlenhaut und Kreisbrandmeister Matthias Künzel letzte Woche die Öffentlichkeit.
Sie machten deutlich, dass aufgrund der Brandgefährdung der Vogtlandkreis in die Ersatzvornahme und mit rund zwei Mio Euro in die Vorfinanzierung gehen wird. Rechtlicher Eigentümer bleiben die Berliner Reifenwerke und eine private Firma. Die seit Jahren beim Insolvenzgericht vorliegenden Maßnahmen verfolgt der Vogtlandkreis konsequent und parallel weiter.
Zur aktuellen Situation: Auf 20 ha Fläche liegen seit Mitte der 80iger Jahre und ab der Wende zunehmend gegenwärtig rund 35.000 t Altreifen – drei Mio. auf dem (ehemals) volkseigenen Grundstück und 1,3 Mio auf dem Grundstück einer Privatfirma. Von den Reifen geht keine Gefahr der Umweltverunreinigung und keine Selbstentzündung aus, machten die Fachleute nochmals deutlich. Nur eine mit krimineller Energie verursachte Brandstiftung könnte zu einem Brand führen, erläuterte der Kreisbrandmeister eventuelle Folgen. Um der abstrakten Gefahr zu begegnen wurden bereits vorhandene und schon angelegte Brandschneisen überprüft, Astwerk ausgeschnitten, der anliegende Löschteich flott gemacht und überörtliche Kräfte sowie Löschschaum im Einsatzplan konzipiert. “Das dient der Verbesserung des Brandschutzes” vermittelte Künzel den mit den Ortsfeuerwehren abgestimmten Einsatzplan. Panik ist daher unbegründet, fügte er hinzu. Um die Erkenntnisse zu komplettieren wurde vom Vogtlandkreis ein Brandschutzgutachten in Auftrag gegeben, von dem man sich weitere Hinweise erwartet. Mit Ergebnissen rechnet die Dezernentin zu Jahresbeginn 2010. Desweiteren soll eine Überwachungskamera zusätzliche Sicherheit bringen.
Zu den bisherigen Schritten: Schon 1998 und 2004 wurden konkrete Versuche unternommen, die damals an Dritten scheiterten. Von 120.000 Reifen wurden zudem die Felgen abmontiert, um die Entsorgungskosten zu verringern sowie Umlagerungen vorgenommen, um Brandgassen anzupassen. Die bereits für das Frühjahr avisierten Maßnahmen auf der Deponie wurden vorgezogen und werden zur Zeit realisiert. Mit den Ergebnissen des Brandschutzgutachtens wird der Vogtlandkreis Anfang 2010 weitere Schritte bekanntgeben. (ce/v)
2009-11-22