- Donnerstag, 21 April 2016, 20:56 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
100 Fälle: Polizei Plauen deckt Diebstahl-Serie im Vogtland auf
Eigentümer des Diebesgutes gesucht
Ermittlungserfolg: Der Polizei in Plauen ist es gelungen, im Vogtland eine große Serie von mehr als 100 Straftaten aufzuklären. Es geht um zahlreiche Diebstähle, Betrug, Sachbeschädigung und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzt. Dafür verantwortlich soll eine 14-köpfige Tätergruppierung aus dem Oberen Vogtland und Plauen sein.
„Ich freue mich sehr über den bislang erzielten Erfolg meiner Mitarbeiter und hoffe, dass es uns im Zuge dieser Veröffentlichung und der Zusammenarbeit mit der Bevölkerung gelingen wird, weitere Taten aufklären und sichergestelltes Diebesgut zurückgeben zu können. Diese Herangehensweise ist zugleich ein Novum in der Polizeidirektion und ich wünsche mir, dass wir damit das von uns beabsichtigte Ziel erreichen“, sagt Polizeidirektor Werner Reuter, Leiter des Polizeireviers in Plauen. Bei der Gruppe soll es sich um Personen handeln, die keiner geregelten Arbeit nachgehen und ihren Lebensunterhalt bzw. auch ihren Drogenkonsum mit diesen Straftaten finanziert haben sollen.
Beute im Umfang von mehr als 100.000 Euro
Die Taten sind dabei schwerpunktmäßig in den Städten Markneukirchen, Oelsnitz, Adorf und in Plauen, Bad Elster, Klingenthal oder Gemeinden wie Eichigt und Triebel verübt worden. Der Begehungszeitraum erstreckt sich bei dieser Serie auf die Zeit von Oktober 2014 bis Februar 2016, wobei die Masse der Straftaten – etwa 97 Prozent – zwischen Juli 2015 und Februar 2016 verübt wurde. Die als Tatverdächtige in Frage kommenden zwölf Männer im Alter von 22 bis 51 Jahren und zwei Frauen im Alter von 27 und 30 Jahren haben, in unterschiedlicher Tatbeteiligung, insgesamt Beute im Umfang von mehr als 100.000 Euro gemacht sowie Sachschaden von mehr als 60.000 Euro angerichtet.
Diebesgut: Sind Ihre Gegenstände dabei?
Die polizeilichen Ermittlungen in diesem Zusammenhang sind noch nicht abgeschlossen, da bei den bislang durchgeführten Durchsuchungen eine große Anzahl mutmaßliches Diebesgut sichergestellt wurde, was jedoch noch nicht konkreten Tathandlungen zugeordnet werden konnte. Diese mutmaßlich gestohlenen Gegenstände, bspw. Werkzeuge, Computer und Münzen, sind fotografiert und auf der Internetseite des Polizeireviers Plauen veröffentlicht worden. Die Ermittler hoffen nun, dass sich die Opfer von Diebstählen auf der Internetseite informieren, die ihnen gehörenden Sachen wiedererkennen und sich mit dieser Erkenntnis an die Plauener Polizei, Telefon 03741/140, wenden.
Bürgerhinweise führten zur Tätergruppe
Den Tatverdächtigen auf die Schliche gekommen waren die Ermittler durch Bürgerhinweise, Videoaufzeichnungen von Tankstellen und Carwashcentern sowie kriminalistische Erfahrungen zu den Tatortbereichen. Dabei kristallisierten sich zunächst sieben Tatverdächtige heraus, bei welchen in der Folge im Januar und Februar 2016 in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Zwickau, Außenstelle Plauen und dem zuständigen Amtsgericht in Plauen Durchsuchungsbeschlüsse realisiert werden konnten. Das dabei sichergestellte Diebesgut und die Aussagen der Tatverdächtigen ließen dann Rückschlüsse auf weitere Taten zu, sodass sich der Kreis der Tatverdächtigen um noch einmal sieben erweiterte, bei denen ebenfalls Durchsuchungen Diebesgut zutage förderte.
Tatverdächtige auf freiem Fuß
Die nunmehr 14 Tatverdächtigen, allesamt gebürtige Deutsche, befinden sich nach wie vor auf freiem Fuß. Im Fortgang der Ermittlungen wird in engem Schulterschluss mit der Staatsanwaltschaft geprüft, ob sich Haftgründe ergeben. Zur Motivation der Tatverdächtigen liegen noch keine abschließenden Erkenntnisse vor. Jedoch ist zu konstatieren, dass sie bereits in der Vergangenheit zumindest in Teilen mit Eigentumsdelikten in Erscheinung getreten sind, derzeit keinen geregelten Arbeitsverhältnissen nachgehen und dass bei den Durchsuchungen Betäubungsmittelutensilien festgestellt worden sind. Dies lässt die Mutmaßung zu, dass durch die Diebstähle der Drogenkonsum einiger Täter finanziert werden sollte. Die Ermittlungen dauern an. (mar/polizei/fotos:mu)
2016-04-14