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Plauen Nachrichten
  • Dienstag, 2 März 2010, 21:47 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.

Plauener Extremsportler auf dem Weg zum Weltrekord

Die härtesten acht Tage seines Lebens

  010310 Frank Trtschka Und wieder ist es Frank Trtschka, der in Plauen das unglaubliche wagt und mit einer atemberaubenden Extremsportaktion die Blicke auf sich ziehen wird. Medien aus ganz Deutschland haben bereits ihr Kommen zugesagt. Was hat der wohl sportverrückteste Vogtländer diesmal vor:

Ein weltweit einmaliges Ergometer von einer Spezialfirma aus Leipzig, ein mehr als 20 Mann starkes Betreuungsteam rund um die Uhr, spezielle Nahrung, die akute Umstellung des Schlafverhaltens und sicher viel Kraft-, Nerven-, und Kopfarbeit sind unter anderem für den Weltrekordversuch nötig. Trtschka will im Plauener Kolonnaden-Shoppingcenter ab dem 9. März, 12 Uhr, den aktuellen Guinness Weltrekord im Dauer-Ergometerfahren, der bei 192 Stunden liegt, brechen und acht Stunden länger im Sattel bleiben. Das ist aber noch nicht alles: Die ersten 100 Stunden will der 32-Jährige ohne Schlaf auskommen und zusätzlich versuchen, die höchste jemals getretene Dauerleistung auf einem Ergometer in sieben Tagen nonstop zu fahren. Zwei weitere Weltrekorde hätte Trtschka damit sicher, der die gesamte Extremsportaktion nicht für sein Ego macht, wie er im Gespräch mit dem Vogtland-Anzeiger sagt. „Ich muss nach den vielen erfolgreichen Aktionen schon lange niemandem etwas mehr beweisen.“

Seit fünf Monaten trainiert Trtschka auf sein Großereignis in diesem Jahr hin. Zwischen 30 und 40 Stunden in der Woche. Kaffee und Alkohol sind seit Oktober tabu. Ein wahres Mammuttraining verpasst er sich fast täglich. Zu den Vorbereitungen gehört auch ein spezielles Mentaltraining. Immer optimistisch war er in dieser Zeit aber nicht. Zwischendurch zweifelte Trtschka, ob er den Rekordversuch auch wirklich schafft. Die Ängste sind aber schnell wieder verflogen, sagt er. Auch von ärztlicher Seite hat der Plauener Ultrasportler die Starterlaubnis, bei seiner Tauglichkeitsuntersuchung verhielt sich der 32-Jährige auch bereits Rekordverdächtig. So gute Werte hätte der Arzt noch nicht gesehen, meint Trtschka. Seiner sportlichen Herausforderung steht demnach nichts im Weg. „Die Aktion kann hundertprozentig stattfinden.“

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Wie es geht weiß Trtschka auch. Im letzten Jahr schaffte der amtierende Vize-Weltmeister im Ultra-Radmarathon die 72 Stunden nonstop auf dem Ergometer. Eine umfassende Analyse der Aktion zeigte mehrere Punkte, die nicht optimal liefen. Fehler aus denen Trtschka gelernt hat und diesmal will er vieles besser machen, hat er sich vorgenommen. „Ich werde einen komplett anderen Rhythmus fahren. Ich werde tatsächlich nach jeder Stunde nur fünf Minuten Pause machen, was bedeutet, dass meine längste Schlafpause in diesen mehr, als acht Tagen, maximal 4 Minuten betragen wird.“ Ein großes gesundheitliches Risiko geht Trtschka damit ein.

Unterstützt wird der Plauener bei seiner Aktion im Sportfachgeschäft von Intersport Hopfmann von zahlreichen Sportfreunden, Vereinen, Notärzten und Physiotherapeuten. Von Anfang an dabei ist auch der amtierende Schweizer Weltrekordler Mehrzad Shirvani, der die komplette Leitung und Verantwortung während der Veranstaltung tragen wird. „Es gibt auf dieser Welt nur eine Hand voll Menschen, die im Stande sind, derartige Leistungen zu vollbringen, objektiv einzuschätzen und vor allem zu verstehen. Es könnte für mich keine bessere Unterstützung geben, als jemanden, der eine solche Belastung bereits erfolgreich bestanden hat. Ich vertraue ihm voll und weiß, dass er mich erfolgreich durch die härtesten acht Tage meines Lebens bringen wird.“

Die Aktion des Plauener Extremsportlers soll auch wieder für einen guten Zweck genutzt werden. So besteht erneut die Möglichkeit, auf vier weiteren Ergometern Trtschka eine Zeit lang gegen eine Startgebühr zu unterstützen und mitzuradeln. Alle eingenommenen Startgelder werden am Ende einem oder mehreren Jugend-Sportprojekten gestiftet, sagt Trtschka. „Leider liegen uns bislang kaum Vorschläge für derartige Projekte vor. Wir bitten daher alle Vogtländer sich mit entsprechenden Ideen zu melden.“

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Von Martin Reißmann

Service:
www.ergometer-challenge.com

2010-03-01

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