- Sonntag, 14 März 2010, 22:47 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Extremsportler Frank Trtschka hat das Ziel im Auge
„Jetzt wollen wir mal etwas Gas geben“
Extremsportler Frank Trtschka hat die ersten 100 Stunden von insgesamt 200 geschafft und damit die Hälfte seiner Wettkampfzeit hinter sich. Der Plauener startete am Dienstag 12 Uhr bei Intersport Hopfmann in den Kolonnaden. Das erste große Ziel hat er geschafft.
Denn der 32-Jährige hat auch seit Dienstag nicht mehr geschlafen. Trotz mehr als vier Tagen Schlafentzug sieht Trtschka noch gut aus und wirkt fit. Es herrscht eine lockere Stimmung. Doch wie geht es dem Ultrasportler wirklich? Trügt der Schein? Wird er es schaffen? „Mir geht es gut“, sagt er selbst. Besonders hart seien aber die Nächte. Die Nacht zum Samstag wahr die bisher schlimmste, lässt er durchblicken. Eintönig sei es in den Nachtstunden.
Das Licht im Shoppingcenter geht aus, das Blickfeld ist eingeschränkt. Eine mental schwierige Situation, so Trtschka: „Das macht einen depressiv, da kommt der Körper schon an seine Grenzen.“ Auch gesundheitlich hat der Weltrekordversuch bereits Spuren hinterlassen. Noch aber für den Plauener kein Grund vom Rad zu steigen. Im Gegenteil. Nach den ersten 100 Stunden sagte Trtschka am Samstagnachmittag: „Jetzt wollen wir mal etwas Gas geben.“
Unterstützung bekam der Plauener am Wochenende von Christoph Strasser (Bild links). Der österreichische Extremsportler gewann 2007 die Ultra Radmarathon Weltmeisterschaft. Beide sahen sich zum ersten Mal, vorher hatten sie nur Kontakt über das Internet. Strasser wusste von Anfang an, dass er mitmachen möchte, sagt er. Von Franks Zustand ist der 27-jährige Österreicher überrascht. „Ich hätte nie gedacht, dass er noch so gut aussieht. Habe gedacht, er kennt uns schon nicht mehr. Ich hoffe, dass wir ihn motivieren.“ Das nächste Rennen für Strasser ist im Mai. Dann will er am Race Around Slovenia teilnehmen.
Bereits seit Dienstag mit im Sattel sitzt Bernd Paul (Bild rechts). Der 40-jährige aus Bayern legte 120 Stunden am Stück zurück. Er teilte sich die Pausen ein und wollte auch keinen Rekord fahren. Die ersten 62 Stunden fuhr Paul ohne Schlaf. Höhen und Tiefen hat der Wiesenbrunner durchgemacht. Kritisch sei die Nacht zum Freitag gewesen. Gesundheitliche Probleme stellten sich ein. Der Kreislauf streikte und der Körper war deutlich unterzuckert. Das er es geschafft hat, macht ihn stolz. „Ich habe viele Erfahrungen gesammelt.“ Das er in Plauen an seine Grenzen ging, hat er allen außer seiner Mutter erzählt. „Die weiß nix davon und denkt ich bin im Urlaub.“ (mr)
2010-03-14