- Mittwoch, 28 April 2010, 11:42 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Ausstellung zeigt Ideen für geplanten Campus
OB Oberdorfer will „Thema am Kochen halten“
Im Foyer des Plauener Rathauses sind bis zum 7. Mai Entwürfe für den geplanten Campus auf dem Amtsberg zu sehen. Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer sagte: „Es geht nicht darum, dass eins gebaut wird. Wir wollen das Thema am Kochen halten.“
Der Campus sei ein maßgebliches Ziel in den nächsten Jahren. Die Schau mit Arbeiten von 26 Architekturstudenten der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Außenstelle Reichenbach, wurde am Dienstag eröffnet.
Es könnte eine „schicke kleine BA“ werden, so die leitende Professorin Dorothea Becker. „Ich bin im Gesamtergebnis sehr zufrieden. Es war schwierig.“ Die Ausstellung zeigt eine große Bandbreite an Ideen und Sichtweisen für einen möglichen Ausbau der Studienakademie Plauen.
Die Staatliche Studienakademie Plauen (SSA, gegründet am 5. Dezember 1995) stößt an ihre Kapazitätsgrenzen. Auf dem ehemaligen Schlossareal, wo bis August 2007 die Justizvollzugsanstalt untergebracht war, soll sie ihr neues Domizil finden. Denn Platz muss jetzt her für die Studierenden, spätestens 2011 reicht das jetzige Schulgebäude in der Melanchthonstraße nicht mehr aus. Aktuell lernen 274 Studenten an der SSA. Es werden immer mehr. Neue Studiengänge kommen, neue Seminargruppen entstehen.
Wie könnte das mögliche zukünftige Campusgelände aussehen?
„Die alte, fast 900 Jahre Stadtgeschichte widerspiegelnde Stadtstruktur in moderner Form aufleben zu lassen und so auch diesen Teil in der Stadtsilhouette wieder aufzubauen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Es gibt gute Beispiele in unmittelbarer Nachbarschaft – Zwickau – wo dies aus meiner Sicht sehr gut gelungen ist“, blickt Plauens OB Oberdorfer in die Zukunft
Vorbereitung jetzt
OB Ralf Oberdorfer und Landrat Dr. Tassilo Lenk visieren weiterhin den Ausbau des Schlossareals im Plauener Stadtzentrum an. Einig sind sie sich dabei, dass zukunftsfähige Bildungsstrukturen wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit der Region Vogtland und die Entwicklung des Oberzentrums Plauen sind. „Als Träger der SSA im Oberzentrum Plauen und als Grundstückseigentümer des Schlossareals sehe ich den Freistaat Sachsen in doppelter Hinsicht in der Pflicht“, betont OB Oberdorfer. Und im Hinblick auf die knappen öffentlichen Kassen: „Wir müssen Projekte jetzt vorbereiten, um sie in besseren Zeiten realisieren zu können.“
Aktuell bietet die SSA folgende Studienrichtungen: Gesundheits- und Sozialmanagement, Technisches Management, Handel. Neu hinzu kommt in diesem Jahr die Studienrichtung „Außenhandel und Internationales Management“. Sie startet im Herbstsemester. Plauen ist Einzugsgebiet für potentielle Studenten aus Sachsen, Bayern, Thüringen und auch über die Landesgrenzen hinweg nach Tschechien attraktiv.
Wichtiges Ziel
„Die Studenten rechnen mit regem Interesse, schließlich ist eine derartige Nachnutzung des ehemaligen Schlosses eines der wichtigsten städtebaulichen Zielstellungen der Stadt Plauen der nächsten Jahre“, weiß Gabriele Schaufel, Fachgebietsleiterin Stadtplanung. Die Arbeiten beinhalten sowohl Vorschläge zur Erhaltung der vorhandenen historischen Substanz sowie moderne zeitgemäße Ergänzungsbauten in Funktion eines Campus. Jeder der Entwürfe bietet unterschiedliche Lösungsansätze und stellt damit eine Basis für die Weiterentwicklung der Gesamtidee dar.
Die Projekte liefen im Auftrag des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) als Grundstückseigentümer. Die fachliche Begleitung der Semesterarbeiten erfolgte durch die Professoren Dorothea Becker und Matthias Grunwald. Das Fachgebiet Stadtplanung hat das Thema der Arbeiten maßgeblich beeinflusst und notwendige Planunterlagen bereitgestellt. (mr/pl)
2010-04-28