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Plauen Nachrichten
  • Donnerstag, 3 Juni 2010, 23:18 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Plauen kämpft weiter gegen “Mautflüchtlinge”

Tageweise Sperrung für Lkw-Transitverkehr möglich

  040610 Mautflüchtlinge Seit Jahren kämpft die Stadt Plauen bereits darum, den Lkw-Transitverkehr, also die so genannten Mautflüchtlinge, aus dem Straßenverkehr zu verbannen. Bisher mit wenig Erfolg. Doch die Ideenkiste in der Stadtverwaltung ist noch nicht leer.

Die Reduzierung des Schwerlastverkehrs bleibt weiter Hauptbestandteil des aktuellen Verkehrsentwicklungsplanes. Gelingt es, die Brummifahrer dazu zu bewegen, die Stadt zu meiden, wird auch der Straßenlärm und die Feinstaubbelastung reduziert. Die Staubbelastung in der Luft konnte in den letzten Jahren unter anderem auch durch modernere Autos nachweislich verbessert werden, sagt die zuständige Fachbereichsleitern in der Stadtverwaltung, Dr. Ilona Gogsch. Ein wichtiger Schritt für eine Entschärfung der Situation auf den Straßen in Plauen wäre die Umverlegung der Europastraße 49. Die 740 Kilometer lange Fernverkehrsstraße zwischen Magdeburg und Wien führt über die Bundesstraßen 92 direkt durch Plauen. Im vergangenen Jahr wurde versucht, die B 92 für den Lkw-Durchgangsverkehr zu sperren. Dieser Antrag ist aufgrund der Europastraße vom Verkehrsministerium abgelehnt worden.

Im Jahr 2007 ist bereits beantragt worden, die Straße auf tschechischer Seite ab Pilsen auf die Autobahn 5 und ab der Landesgrenze auf die Autobahn 6 zu verlegen. Damit würde sie in Deutschland auf den Autobahn 93 und 9 an Plauen vorbeiführen. Problematisch sind derzeit die Verhandlungen mit Tschechien. Sie gestalten sich schwierig und langwierig, sagt Plauens Verkehrsplaner Hagen Brosig. Durchaus können sich die Verhandlungen bis 2011 weiter hinziehen, schätzt er ein.

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Gelingt die Verlegung, heißt das nicht, dass die Lastwagen Plauen meiden werden. Es besteht keine Pflicht die Europastraße zu nutzen. Die Lkw-Fahrer sparen sich bei ihrer Fahrt durch Plauen Maut, Zeit und einige Kilometer Strecke. Diesen Vorteil könnten die Brummis auch nach der Umlegung weiter ohne Probleme ausnutzen. Aber auch hierfür gibt es in der Stadt bereits eine Idee.

Es wird auch darüber nachgedacht, die Innenstadt tageweise für den Schwerlastverkehr zu sperren. Möglich würde dies die Feinstaubprognose machen. Sie liefert täglich aktuelle Zahlen und Einschätzungen der nächsten Tage, wie sich die Staubbelastung in der Luft entwickelt. Werden Überschreitungen prognostiziert, könnte die Stadt für diese Tage den Lkw-Transitverkehr durch Plauen verbieten. Hierfür müsste aber zuvor ein ausgeklügeltes Beschilderungssystem an den Autobahnabfahrten und den Stadtgrenzen errichtet werden. Im Jahr 2009 gab es in Plauen insgesamt 20 Überschreitungen der Werte. Nachteil: Die Kosten und die Überprüfung des Verbotes müsste die Stadt selbst tragen. (mr)

2010-06-03

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