Anzeige
Plauen Nachrichten
  • Freitag, 30 Juli 2010, 10:08 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.

Bürger wollen Autobahn blockieren

Anwohnerversammlung in Plauen-Sorga

 

Die Anwohner an der Autobahn 72 machen nun ernst. Nachdem die „Bürgerinitiative für Lärmschutz an der A72 bei Plauen“ versuchte seit 2006 mit einer Unterschriftenaktion sowie Schreiben und Gesprächen eine Verbesserung herbeizuführen. Bisher lief alles ins Leere. Am 29. August luden so die Aktivisten um den ehemaligen Stadtrat und Schulleiter Werner Löffler zu einer Bürgerversammlung ein.

 

Rund 200 Anwohner aus Sorga, Großfriesen, Kleinfriesen, Tauschwitz und Stöckigt waren am Donnerstag ins Festzelt des Siedlervereins Sorga gekommen, um ihren Unmut Ausdruck zu verleihen. Vom Autobahnamt oder zuständigen Ministerien erschien kein Vertreter. Für die Behörden ist laut offiziellen Schreiben die Situation klar. Die Lärmemissionswerte würden keine Grenzen übersteigen, sodass kein rascher Handlungsbedarf von Nöten sei.

Anzeige

 

Das sieht die BI anders. Sie kritisiert vor allem, dass beim Autobahnbau Anfang der neunziger Jahre Kartenmaterial von 1939 verwendet wurde. Die Anwohner fordern, dass die Lärmschutzmaßnahmen neu berechnet werden sollen. In diesem Zusammenhang möchte die BI die Anpassung der Lärmschutzwände an der Autobahn sowie aktiven Schallschutz in Form von Dämmen, die die Wohngebiete schützen.

 

Einige Politiker hatten zur Bürgerversammlung in Sorga abgesagt und konnten so nicht Rede und Antwort stehen. Lediglich der FDP-Bundestagsabgeordnete Joachim Günther und der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Heidan saßen im Podium und gaben ihre Meinung zu Protokoll. Während Günther sich in Berlin um Auskunft bemühte, versuchte er den Anwohnern reinen Wein einzuschänken und gab keine Hoffnung, dass von Seiten des Bundes eine Finanzierung möglich sei. Die Werte überschreiten kein Grenzen und so würde beim Einbau von Flüsterasphalt oder ähnlichem eine Klagewelle aus anderen Regionen, die ebenfalls betroffen sind und kein Geld bekommen, heraufbeschworen. Der FDP-Mann forderte vielmehr den Einsatz des Vogtlandkreises mit möglichen Fördermitteln aus Dresden. Frank Heidan, welcher in Dresden sitzt, konnte keine konkrete Aussage treffen. Er hoffe darauf, dass im Zuge der Autobahnsanierung, die Baukolonnen sind derzeit bei der Ausfahrt Reichenbach, auch zwischen Plauen-Ost und Plauen-Süd Maßnahmen vornehmen. Konkreteres war nicht zu vernehmen.

 

Für den 21. August wurde nun als Protestaktion eine Blockierung der Autobahn zwischen den Plauener Abfahrten angemeldet. Man will an jenem Samstag mit Autos und ganz geringem Tempo auf die Autobahn fahren und eine Botschaft für Lärmschutz in Richtung Behörden senden. (ce)

Anzeige

 

2010-07-30

Anzeige