- Dienstag, 5 Oktober 2010, 23:49 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Plauens OB erinnert Philips
Unterstützung für Philips-Beschäftigte
Eine Erinnerung an die die rechtzeitige Einbindung der Stadt bei der Erarbeitung eines Konzeptes zur Sicherung des Werkes Narva/Philips in Plauen hat OB Ralf Oberdorfer in der vergangenen Woche an die Philips-Leitung gerichtet.
Manfred Kwade (General Manager Automotive Lamps) sollten damit die Gespräche vom Juni 2010 vor Augen geführt werden. Bei diesen war für Herbst 2010 ein weiteres Gespräch vereinbart. Damals gab es von Seiten der Konzernleitung die Zusage, in den kommenden Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft die Möglichkeiten, alternative Produkte an den Standort Plauen zu holen, zu prüfen. Ausdrücklich zugesagt wurde hierfür die Unterstützung des Freistaates Sachsen und der Region Vogtland.
OB Ralf Oberdorfer betonte in seinem neuerlichen Schreiben, dass es ihm „… hierbei um zukunftsfähige Ersatzarbeitsplätze für die vorgesehenen zu verlagernden Arbeitsplätze nach Pabianice geht. Unserer gemeinsamen Verantwortung für den Standort Deutschland müssen wir uns stellen.“ Der OB regt ein Treffen mit dem Staatssekretär für Wirtschaft und Arbeit, Hartmut Fiedler, dem Landrat des Vogtlandkreises, Dr. Tassilo Lenk, und Geschäftsführer Gerhard Liebscher an.
Plauen kämpft für den Erhalt des Unternehmens. Im Mai dieses Jahres erreichte die 440 Mitarbeiter der Philips Technologie GmbH in Plauen (ehemals Narva) die Nachricht, dass der Konzern 150 Arbeitsplätze abbauen und nach Pabianice/Polen verlagern wolle. Damit stünde jeder dritte Arbeitsplatz im Werk Plauen in Frage.
Seit 26 Jahren werden in Plauen die vor rund 40 Jahren entwickelten H4-Lampen montiert, diese werden gegenwärtig nur als Ersatzlampen vor allem für Kleinwagen produziert. Bei den Gesprächen im Juni erläuterten Manfred Kwade und Gerhard Liebscher die Hintergründe der aus Konzernsicht erforderlichen Verlagerung. Der internationale Wettbewerb und der enorme Preisdruck machten eine weitere Optimierung der Kostenstruktur erforderlich. Es sei eine schwere Entscheidung, hieß es.
Sowohl Landrat Dr. Lenk als auch Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer hatten daraufhin deutlich gemacht, dass sie um den Erhalt des Standortes, mindestens in der bestehenden Größe, mit allen ihren Möglichkeiten ringen würden. Unterstützung erhalten sie dabei von der sächsischen Landesregierung, allen voran Ministerpräsident Stanislaw Tillich, den vogtländischen Bundes- als Landtagsabgeordneten wie auch durch den Stadtrat der Stadt Plauen. Die Antwort von der Philips Geschäftsführung Hamburg auf die Fortsetzung der Gespräche steht gegenwärtig noch aus. (pl)
2010-10-05